Kategorie: d) Apr-2012

tag 25 + tag 26 29. + 30.04.12 hikers-heaven in agua dulce

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hurra, bin gut im ‚hikers-heaven‘ angekommen. das letzte stück war ganz schön warm. das müssen leider auch ein paar arme kaulquappen am eigenen leibchen erfahren. in einer pfütze mit schwindendem wasser sind sie dem sicheren tode nahe.

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ausser mir sind noch zwei hiker da: franz und greg. die beiden haben es sich in dem kleinen wohnwagen schon seit 5 tagen gemütlich gemacht.

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so hab ich das mobile häuschen für mich alleine. es ist alles da: computer, drucker, bad, küche, bettchen, klavier und gitarre ( nicht das ich plötzlich über nacht spielen könnte, aber wenn ich wollte… 🙂 )
fernseher, dvd ( sehr gute auswahl) …einfach alles. donna ist wirklich darauf bedacht, dass es ihren gästen an nichts fehlt.

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meine pakete sind auch alle gut angekommen. nun werde ich für die kommende strecke und für die high sierra proviant besorgen, die strecken planen, neue pakete packen und verschicken und mich entspannen.

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tag 24 28.04.12 (mi 436) north fork ranger station

unruhige nacht! auf dem wassertank gut versteckt bemerkt mich keines der vorbeifahrenden autos. ich wache natürlich jedesmal auf! erst recht als ein paar direkt unter mir sein romantisches wochenende ‚einläutet‘. 🙂 als der strang gezogen und die glocken geläutet waren durfte auch ich mich endlich entspannt zur ruhe betten. fast klarer himmel, sterne, frische luft…schööön! morgens weiter, auf dem pct aber größtenteils auf umwegen. diesen burschen

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wollte ich dabei umgehen. bis jetzt juckt es mich noch nicht und es bilden sich auch noch keine blasen.

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der poodle-dog bush konnte sich, nach den großen bränden im angeles national forest 2009, sehr stark ausbreiten. heute bin ich durch ein ausgebranntes camp gelaufen. dort gab es auch eine gedenktafel, weil zwei feuerwehrleute bei den rettungsaktionen ums leben gekommen sind. war irgendwie gruselig an diesen ausgebrannten ruinen und autowracks vorbei zu laufen. ordentlich meilen gemacht heute und sicheres camp in guter nachbarschaft (‚cool dude‘ todd). endlich mal richtig durchschlafen. morgen werde ich es hoffentlich bis agua dulce – zum ‚hikers heaven‘ – schaffen. dort erwartet mich meine bouncing-box und das trockenfleisch, dass ich mir bestellt habe. im hikers heaven ist alles da was das hikerherz begehrt. unterkunft, dusche, wäschewaschen, internet, vorräte besorgen….alles da! juhu, freu mich schon. von da aus werd ich mir neue schuhe, socken, einen bären-sicheren-kanister und vieles mehr bestellen können und nach kennedy meadows schicken lassen. von diesem ort aus gehts dann hoch in die sierra. bärenland hoch 3, die höchsten berge auf dem pct, keine versorgungsmöglichkeit für viele meilen. die wahrscheinlich grösste herausforderung dieser tour. frohes schaffen…und gute nacht

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tag 23 27.04.12 (mi ?)

und nochmals wurde ich von carol richtig verwöhnt. rührei, toast, milch, obst… und zum zweiten mal fährt sie mich zum pct zurück. diesmal ein paar meilen hinter den mount baden-powell, dorthin, wo ich gestern abend eigentlich ankommen wollte ( mi 386,1). herzliche verabschiedung, zwei, drei tränchen und weiter gehts. die nächsten meilen ist der pct wieder gesperrt. dieses mal wegen einer seltenen froschart, dem ‚mountain yellow- legged frog‘. also weiche ich auf den highway 2 nach los angeles aus. kaum befahren und mit herrlicher aussicht.

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der pct kreuzt immer wieder die straße. bei meile 403 verlasse ich den highway. auf dem pct wandere ich trotzdem nicht weiter, denn ab hier beginnt für knapp 40 meilen die strecke mit dem ‚poodle dog bush‘ den ich so weit es geht meiden möchte. hoffentlich reichen die karten, die ich bei carol ausgedruckt habe, zur orientierung aus, denn mein gps zeigt leider diese kleinen strässchen nicht an. wird schon werden. nächtigen werde ich heute unter freiem himmel auf einem wassertank. muss mich nur gut einpacken, denn es windet recht stark.

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tag 22 26.04.12 (mi 378,5) wrightwood bei carol

carol fährt mich morgens zum pct zurück und ich steige bei meile 369,5 wieder ein.

alles ist nebelverhangen, von der umgebung sehe ich nicht viel.

mount baden-powell!!! mein heutiger albtraum. ich hasse, hasse, hasse es, wenn ich eine strecke wieder zurück gehen muß. aber ich habe mich nicht weiter getraut!

bezwungen hab‘ ich den burschen aber viel weiter als über den gipfel bin ich nicht gekommen.
der weg rauf war schon extrem schwierig und zum ersten mal kamen die mikrospikes zum einsatz. vom trail war nichts mehr zusehen, aber das kannte ich ja schon vom letzten schneebedeckten berg. immer schön aufs gps schauen und schrittchenweise weiter. knietief einsinken, freistrampeln und weiter. ich glaube ich hab‘ für eine viertel meile min. eine stunde gebraucht.
bin dann schliesslich querfeldein auf den gipfel zu. konnte dabei auf den spuren eines bären laufen und bin deswegen nicht mehr so tief eingesunken.
ein paar tagesausflügler überholten mich ‚leichtfüssig‘ und legten weitere gute trittspuren denen ich folgen konnte. endlich oben angekommen freute ich mich schon, dass es jetzt ja nur noch einfacher werden könnte. denkste! keine spuren, kein weg, kein mensch unterwegs (die anderen waren wieder umgedreht) …ich also vorsichtig dem gps ( ich liebe, liebe, liebe es!!!) folgend auf dem versteckten trail weiter. zack…eingesunken…hüfthoch….sicher nur zufall…frei strampeln…weiter…zack…eingesunken….hüfthoch…usw.
da hatte ich die hosen dann doch gestrichen voll, so allein da oben. was wenn mir was passiert. hier kam und kommt ja offensichtlich schon lange keiner mehr vorbei! da hab‘ ich dann verweigert und bin, z.t. auf allen vieren, wieder zurück zum gipfel um dann auf den alten spuren missmutig  ins tal zu stapfen. mist!
ärgerlich! hätte ich nicht doch? es war doch nicht mehr weit…

runter gings recht schnell. auf den hosenboden setzen und huiiiii…
auf halber strecke treffe ich kyle und james, zwei tagesausflügler auf dem weg nach oben. mit schlechtem schuhwerk. ich warne sie vor der noch kommenden strecke und ziehe weiter ins tal.
nieselregen, wind. ich versuche carol anzurufen. keine verbindung möglich. unten, am parkplatz, angekommen versuche ich zu trampen und starre und lausche in die nebelsuppe…nichts! keine autos hier oben. 6 meilen weiter bis zur nächsten kreuzung? ein wagen parkt hier noch. der von kyle und james? warten bis sie vom gipfel zurück sind? erst mal wärmere sachen anziehen und regencape überwerfen. füsse sind nass und kalt. als ich mich schön verpackt habe erreichen james und kyle, die nicht mehr zum gipfel sind, ihr auto. und sie nehmen mich mit zurück nach wrightwood wo ich herzlichst von carol empfangen werde. heisse dusche, warmes essen, eiscreme, reden, lachen,  bett. gute nacht.

thank you very much for your help and support, carol. you are a really fascinating person!

tag 21 25.04.12 wrightwood bei carol, queeny und sandy,

heute gibt es einen zwangsruhetag für mich. es sieht zwar gar nicht danach aus aber es sind gewitter vorhergesagt. 
von jean und paul bin ich nach dem frühstück zu carol mit ihren beiden hunden queeny und sandy gewechselt.

danke jean, auch  für die ’stadtrundfahrt‘!

carol ist ein wahres unikum! mit ihr könnte ich mich wochenlang unterhalten. sie hat so viel erlebt, weiss so vieles, engagiert sich für so vieles, ist ständig auf achse, 85 jahre, topfit, saust mit ihrem auto und den hunden durch die gegend….und kümmert sich dann auch noch um hiker. grandios. eine durch und durch faszinierende frau.

ansonsten: strecke planen, wäsche waschen, versuchen möglichst viel zu essen ( aber der magen scheint momentan doch sehr klein zu sein), ausruhen.

morgen gehts dann weiter.

p.s.: 10 kg weniger auf der waage. ich dachte meine reserven würden länger halten. muss mehr auf’s essen achten!!!

tag 20 24.04.12 (mi 363,5) wrightwood bei jean und paul

nach ordentlichem frühstück noch schnell ein paar snacks und getrocknetes fleisch gekauft und weiter gehts.
es liegt ein unheimlicher dunst über der landschaft (man sieht genau in welcher richtung los angeles liegt. von dort kommt dicker gelber smog!). für morgen sind gewitter angesagt. also muss ich schauen, dass ich heute noch nach wrightwood komme. das liegt zwar knappe 5 meilen offtrail ist aber immer noch besser als bei gewitter im berg zu sitzen und mit den bären um die wette gegrillt zu werden.

nachts: was für ein tag. bin morgens  erst gegen 10 uhr losgelaufen und kam dann reichlich unter zeitdruck. 20 meilen bis zur weggabelung nach wrightwood und dann nochmal 5 meilen in den ort. die bin ich dann zum schluss im dunkeln hinuntergestolpert. das mach ich auch nicht nochmal. mit dem gps konnte ich wenigstens erkennen, dass ich tatsächlich noch auf einem weg lief. die bären hatten sicher was zu lachen, bei meinem anblick.
im ort selbst traf ich zum glück auf jean und paul ( sowie ihre beiden quirligen hunde bailey und wendy) die mich bei sich aufnahmen und auf’s beste verpflegten. mit jean habe ich mich noch lange unterhalten: die pumas und koyoten kommen ab und zu in den ort und  holen sich einen hund als snack, die hörnchen stecken eicheln in die löchrige rinde der bäume und heute werde ich sozusagen auf dem san andreas fault schlafen!!! und die nächsten tage daran entlanglaufen!!!
jean konnte mir auch viele wertvolle informationen für die nächsten etappen geben.
herzlichen dank für soviel gastfreundschaft!
fotos gibts heute keine.

p.s. bin ein wenig besorgt.  demnächst kommt ein teil des trails, der vom sogenannten ‚poodel dog bush‘ überwuchert sein soll. angeblich kein durchkommen ohne kontakt möglich. ähnlich wie ‚poison oak‘ , mit dem ich bisher keinen ärger hatte, kann es zu starken hautreizungen führen. letztes jahr mussten viele deswegen ins krankenhaus. mal sehen was ich machen werde.

E-Mail aus Wrightwood

Hier der kurze E-Mail-Text, den Maria mir heute schickte:

bin am 24. nachts in wrightwood angekommen, musste am 25. ein gewitter in den bergen abwarten und konnte deswegen nicht weiter. am 26. bin ich zwar weiter, musste aber wieder umkehren weil ich den Mount Baden-Powell zwar bezwingen aber nicht auf der anderen seite runter konnte. mir gehts gut auch wenn es heute (26.04.) sehr anstrengend und aergerlich war wieder umzukehren. bin sehr gut untergebracht. zuerst bei jean und paul und deren beiden hunden und jetzt bei carol und ihren beiden hunden. 🙂 kann hier am computer leider keinen blog schreiben. spaeter dann mehr. liebe gruesse maria

F.

tag 19 23.04.12 (mi 342) best western, intetstate 15

super geschlafen nach dem ich den halben tag in der sonne geflätzt hatte. keine anderen hiker! wo sind die alle? das tal, durch das ich gewandert bin, war voller blumen und gerüche.

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herrlich!  alles strotzt vor kraft und farbe.

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kein wunder, der boden hier bekommt genug wasser vom silverwood lake.

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pause: meine schuhe lösen sich langsam auf.

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die hose musste ich auch schon mit zahnseide flicken und mit einem seil als gürtel ausstatten damit sie mir nicht dauernd in die kniekehlen rutscht.

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na dann….

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‚kleiner‘ hinweis wenn man mal nicht weiter wissen sollte.

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abends: jetzt ist mal wieder alles anders gekommen als gedacht. eigentlich wollte ich ca. 5 meilen vor der interstate 15 meine lager aufstellen ( es wurde auch zunehmend windiger und eine wolken-/ nebeldecke schob sich über die berge ins tal), um dann morgen früh bei mac’es einzufallen.
gesagt, getan…ich will gerade das zelt stellen, da kommt mitten in der pampa ein wagen angetuckert, wird langsamer und die beiden typen klotzen nur herüber ohne zu grüssen, etwas zu sagen …
nee, da geh ich mal besser weiter.
alles einpacken und los. doch was nun? bis ich an der interstate ankomme, vorräte gekauft habe und dann nochmal min. 5 meilen gelaufen bin ist es nacht. davon abgesehen schaff ich das heute auch nicht mehr.
ab ins motel! da sitz ich nun frisch gebadet und rosig wie ein schweinchen mit prall gefülltem wanst auf einem der beiden riesigen betten und hab‘ das ganze reich für mich allein!!! juhu!image

tag 18 22.04.12 (mi 318) grass valley creek

was für eine horror-nacht. hab‘ kaum geschlafen. drei geländewagen kamen noch vorbei…und ein stinktier ( vermute ich zumindest). hab‘ nichts gehört, den geruch kannte ich aber…roch sehr scharf nach marder o.ä. . mein versuch dagegen anzustinken scheiterte kläglich, und das will etwas heissen! 🙂 jetzt laufe ich hier,  endlich weg von der cross-strecke, den alten geschlossenen highway 173 entlang, der bald wieder auf den pct treffen soll. bin gespannt ob ich heil ankomme, denn hier üben sich die amis scheinbar im schiessen. alte straßenschilder sind durchsiebt, überall liegen patronenhülsen herum, hin und wieder hört man eine salve. mittag: bin wieder auf dem pct und konnte direkt an einem cash

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mein wasser auffüllen. es waren noch andere goodies da (leider nichts zu essen; mein magen knurrt und erst übermorgen ist weihnachten ( ihr erinnert euch: MC!) und so konnte ich auch etwas klopapier mitnehmen. kurze zeit später konnte ich wieder in einem bach ein bad nehmen und wäsche waschen.

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unterwegs wieder über eine klapperschlange ‚gestolpert‘ die sich auch gleich einen abgeklappert hat, daß es eine ware freude war. mit dem foto war ich mal wieder zu langsam. egal, die liegen hier überall nur so rum…da werd ich auch noch ein paar schöne bilder schiessen können. hab‘ heute schon früh mein lager aufgeschlagen. muss noch was von gestern nachholen. ausserdem hab‘ ich die etappen so eingeteilt, dass ich möglichst vormittags bei MC (ahhhh!!!) und dem kleinen laden eintreffe, um danach noch ein stück laufen zu können. ist sonst sicher nicht so toll an der interstate zu campen. hier noch ein bild meines direkten nachbars und des lagerplatzes.

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tag 17 21.04.12 (mi 298 off trail)

das war mal ein schöner sonnenaufgang den ich da in den bergen über big bear lake erleben durfte. klasse! die nächsten meilen waren nicht so schön. hier muß ein feuer u./o. ein sturm gewütet haben. die hänge sind fast kahl und der rest an baumbestand sieht eher mager aus. wie abgebrochene zahnstocher.

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mittag: hier ist es wieder klasse. nadelbäume, büsche, ein flüsschen mit weiden, riesige felsbrocken…wenn ich ein puma wäre, dann würde ich mich hier herumtreiben.

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störend natürlich die ganzen hiker 😉 . heute bin ich an dreien vorbeigekommen, die ich auch schon in idyllwild beim trampen gesehen hatte. denis, james und meico.

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in der pause mal kurz die klamotten in den bach getaucht.

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kurze zeit später mich selbst in einem kleinen flüsschen gebadet. endlich mal wieder alles ’sauber‘ , zumindest staubfrei. 😉

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geärgert hat mich heute, dass ich die chance verpasst habe eine sehr schöne, große (soooo gross! 🙂 ), schwarze giftschlange (höchst giftig! 🙂 ) zu fotografieren die vorbildlich positioniert und eingerollt mitten auf dem weg lag. und ich schussel da so in der gegend herum und trete das tierchen fast noch …und schon war sie unter dem nächsten fels verschwunden. mist!!! die sah echt klasse aus, was immer das auch war. sehr lange ging es heute neben einem fluß her und da gab es soooo viele schöne stellen wo ich gerne gelagert hätte (sozusagen mit strandbad inklusive), aber es war einfach noch zu früh um anzuhalten. da käm ich ja nie in canada an, wenn ich überall wo es schön ist übernachten würde! und jetzt schaut euch den an:

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der ist schon ein wenig grösser. mal sehen ob noch mehr geht. und wie alt der baum wohl war? ich hatte noch keine zeit zu zählen.

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abends: bin fix und fertig. ich weiss nicht genau wieviel ich gelaufen bin aber 25 meilen werden’s schon sein. bei meile 298 hab‘ ich den pct verlassen, um eine umgehung zu laufen. der pct soll auf einem kleinen stück wegen steinschlag und sturmschäden (aus dem jahr 2010) gesperrt sein. an der stelle wo ein hinweis diesbezüglich sein sollte war keiner….und leider auch keiner in der nähe den ich hätte fragen können. also sicherheitshalber die alternativroute. bei der handelte es sich leider um eine cross-strecke auf der hinz und kunz, hanni und nanni, dick und doof….(beliebig fortführbar 😉 ) auf endouros, in geländewagen, buggy, jeeps…. durch die gegend heizten und weit und breit kein ruhiger und geborgener platz zu finden war. also weiterlaufen und staub schlucken… als die sonne schon fast weg war hab‘ ich das zelt einfach seitlich neben der nun ruhigen straße aufgebaut. hoffentlich ist heute nacht ruhe!!!

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tag 16 20.04.12 (mi 277)

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mittags: nein,nein, nein….ich werde weitergehen. viele lassen sich vom highway 18 aus nach big bear city mitnehmen, nehmen einen ruhetag u./o. stocken ihre vorräte auf. sehr verlockend!!! hab‘ zwar nicht mehr viel zu essen aber ich werd‘ weitergehen. hier mein derzeitiger vorrat für 4 tage:

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links: tüte mit vitamin- u. mineralstofftabletten, mitte: erdnussbutter (würg), rechts: 6 päckchen cracker in mehr oder weniger pulverisiertem zustand. in ca. 4 tagen erreiche ich die interstate 15 und da kann ich hoffentlich in einem kleinen laden meine vorräte auffüllen. außerdem gibt es da einen MC DONALD!!! yeahhh! haptik, haptik, elemente, elemente, haben, haben, haben….. ruhig, maria, ganz ruhig! reiß dich zusammen!

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abends: keine hiker weit und breit. nachdem ich an einem water-cache meine wasservorräte aufgefüllt habe hab‘ ich nun ein schönes nachtlager gefunden. da neben dem kanister mit trinkwasser auch einer mit destilliertem wasser stand (häh? wozu? falls einer seine klamotten fleckenfrei bügeln will, oder was?) hoffe ich, daß ich tatsächlich trinkwasser erwischt habe. wieviel kann man davon eigentlich trinken bevor man die backen zukneift?

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in diesem sinne: gute nacht!

tag 15 19.04.12 (mi 256)

5.00 war ich schon wach und ausgeschlafen. packen, wasser auffüllen und los. den berg hoch fällt es mir immer noch brutal schwer. bin wie ein maikäfer am pumpen und die schenkel brennen nach nur wenigen schritten. also ständig stehen bleiben, durchatmen und dann weiter. erste bergkuppe geschafft. jetzt bin ich offensichtlich im hörnchenland. große, kleine, mit puschelschwanz und ohne, mit streifen und ohne….alles da. ob hier wohl die wurzeln des ‚c-hörnsche‘ zu suchen sind?

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nadelwälder soweit das auge reicht. einzelne rest-schneefelder, klarer himmel, sonnenschein und leichter wind. ganz nett!

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seit gestern früh laufe ich wieder alleine. steve ist irgendwo voraus ( immer wieder sehe ich seine schuhabdrücke). min 2 weitere hiker sind ebenfalls vor mir. deren spuren sehe ich schon seit tagen. vielleicht der deutsche pilot mit seiner freundin? ‚heart‘ (mindy) ist ca. 2 tage hinter mir. es geht ihr so weit gut.

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14.00 uhr. den ersten bären gesichtet. zwei um genau zu sein. grizzlys, um weiter ins detail zu gehen…und einen tiger!!! o.k., die waren alle in gehegen eingesperrt… trotzdem!!! 🙂

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wieder ein tag vorbei. mal sehen was morgen alles passiert. ich ess jetzt noch ein paar cracker ( als belohnung dafür, dass ich meine heutige ration bananenchips auch brav vertilgt habe) und roll mich dann in meinem schlafsack ein…. machts alle gut! p.s. jetzt eine lange heisse dusche und ein paar saunagänge….ahhh, das wärs!

tag 14 18.04.12 (mi 236,5)

boahhh…ich komm nicht vom fleck. hab‘ schlecht geschlafen,  bin müde, kann keine bananenchips mehr sehen und muß sie doch weiter aufessen weil sonst nur noch cracker und schokolade da sind. muss mal sehen wie ich demnächst meine vorräte variieren kann damit ich nicht durchdrehe. heute hab‘ ich verwandte der ‚bartis‘ gesehen. hier die fotos:

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ist wirklich interessant. sobald man hier über eine bergkuppe gekraxelt ist bietet sich einem ein vollkommen neuer anblick, neue flora und fauna, neues ‚klima’… eine wahre wundertüte hier draußen. hab‘ heute meinen lauf nach 10 meilen gegen 13.00 uhr abgebrochen, mein lager unter ein paar bäumen und neben einem bächlein errichtet, mich erst mal hingelegt und geschlafen.

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jetzt geht so langsam die sonne unter. da sitz ich so im warmen licht

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und vor mir, unter einem stein, schwärmen auf einmal jede menge geflügelte ameisen in den abendhimmel aus. ein gedeckter tisch für die kleinen echsen die sich den ameisenbraten quasi ins maul fliegen lassen. hab ein paar tolle videos gedreht. die gibts dann zu sehen wenn ich in ein paar monaten zurück bin. bis demnächst in diesem theater…

tag 13 17.04.12 (mi 226)

habe im gartenzelt auf zwei ausgerollten teppichen geschlafen wie in einem himmelbett.

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ziggy hat uns beiden noch ein wahnsinns-frühstück gezaubert mit viel frischem obst. der nachbarhund hat sich übrigens vor ein paar tagen mit einem vorbeischlendernden puma angelegt und musste ordentlich einstecken. na ja, er kann froh sein, dass er mit ein paar schrammen davon gekommen ist. raus aus dem schrecklichen ‚tal der windmühlen‘ …

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und schon wurde es wieder traumhaft…seufz….unbeschreiblich, die weite, die berge, die blumen, die luft…

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es ist zwar sehr heiss aber zum glück wehte wind. so manchen hang bin ich heute herunter ‚geseckelt‘ (schnaufi und flöckli währen stolz auf mich 😉 ). in den heissen mittagstunden hab ich mich dann in die fluten des whitewater river gestürzt.

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ok, nicht gestürzt sondern einfach nur für ein paar minuten reingelegt mitsamt den klamotten. alles schön eingeweicht und abgeschrubbt…einfach herrlich. ‚der südafrikaner an sich‘ 😉 , der 30 minuten später eintrudelte, scheint das wasser zu scheuen und wagte nur die zehen mit wasser zu benetzen. 🙂 am liebsten wäre ich dort geblieben bis ich schrumplige finger bekommen hätte, aber ich wollte noch ein paar meilen schaffen, weil wir erst so spät bei ziggy and the bear losgekommen waren ( ich musste noch meine bouncing-box packen und ca. 200 meilen weiter voraus schicken).

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jetzt sind steve und ich am mission creek , wo ich gleich meine wasservorräte für den nächsten tag aufgestockt habe. ach ja, die wasseraufbereitung läuft folgendermaßen ab: 1. der durstige hiker sucht sich eine wasserquelle, am besten ein fließendes gewässer

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2. becher zum schöpfen, steripen und wasserbehälter bereitlegen

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3. wasser schöpfen, steripen aktivieren, rein ins wasser und rühren.

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das uv-licht tötet dann alles ab, was nicht in den hiker-magen soll und nach 45 sekunden habe ich bereits 0,5 liter trinkbares wasser. bis jetzt hat’s gut geklappt. aber wer weiß, vielleicht ist das gar kein uv- licht sondern nur ein einfaches blaues lämpchen….. 😉 am geschmack ändert sich natürlich nichts….da kann es manchmal doch recht muffig, fischig, algig….schmecken. aber schneller und besser als die chemikalien zur wasseraufbereitung, die ich aber für den notfall (leere batterien) dabei habe. so, dann schön eingepackt ins bettchen. schlaft gut. ach nein, ihr steht ja bald auf. na dann eben guten morgen und frohes schaffen.

Kurze telefonische Nachricht aus der Nähe von Big Bear City

Samstag, 21.04.12, gegen 15:15 Uhr (für Maria war es gegen 06:15)
Ein kurzer, begeisterter Anruf an uns Eltern mit der Bitte, die Nachricht in den Blog zu stellen: Mir geht’s gut, ich stehe gerade mit Blick auf den Sonnenaufgang über einem See. Leider konnte ich die letzten Tage nicht ins Netz und kann es vermutlich auch die nächsten Tage nicht, aber dann berichte ich wieder…
F.

tag 12 16.04.12 ziggy&the bear (210,5 mi)

morgens: die schuhe sind über nacht steif gefroren. na dann, plastiktüten über die socken und rein in die eisklötze.

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eben noch kniehoch im schnee, schwupp über die bergkuppe und schon wieder in der ‚wüste‘.

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nachmittag: während am rechten fuß die blase bereits am abheilen ist meldet sich jetzt der linke fuß. leider gleich an zwei stellen. ich warte mal noch mit den fotos damit es auch schön eklig wird. 🙂 dazwischen: brütende hitze. und….trail-magic:

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unter der interstate 10 eine box mit EISKALTEN GETRÄNKEN für bedürftige hiker. abends: ankunft bei ziggy&the bear, einem netten trail- angel paar. hier hab‘ ich meine bouncing-box hingeschickt. jetzt kann ich meine ausrüstung ausbessern, neue batterien einpacken, blasenpflaster, die mikrospikes…..haben, haben, haben… während steve versucht seine südafrikaflagge zu hissen geht auch langsam die sonne unter und ein anstrengender tag neigt sich dem ende zu…. gute nacht !

tag 11 15.04.12 ( 192 mi)

der helle wahnsinn heute! der schönste tag bisher. ein wahnsinns licht da oben in den bergen, der schnee, die klare luft, sonne, blauer himmel mit zuckerwatte-wolken, die riesen bäume…

ich bin nicht zurück zum highway 74, wo wir ja den trail verlassen hatten. es wurde uns von mehreren seiten davon abgeraten weil es zu gefährlich sei von da aus den

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anstieg zu wagen. nach dem heutigen tag (bombenwetter und es taut ordentlich ab) glaub ich das eigentlich nicht mehr und bin deswegen auch ein wenig enttäuscht. jetzt fehlt mir ein kleines stückchen des pct, aber das war ja auch abzusehen. immer wieder werden teile des trails wegen bränden, erdrutschen, schnee …usw. gesperrt und man muss sich eben einen neuen weg suchen.

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das haben steve und ich dann heute auch gemacht und so sind wir den ganzen tag gelaufen um dann bei meile 191 wieder auf den pct zu kommen. wir waren die ersten auf dieser strecke und konnten unseren weg durch jungfräulichen unberührten schnee bahnen. auf dem pct sind wir dann auch noch ein stückchen weiter bis zu unserem camp wo wir am lagerfeuer

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während des essens die klamotten und socken trocknen konnten. schuhe sind leider noch nass…aber das ist ja nichts neues. ach ja, damit meine füsse heute wenigstens halbwegs trocken blieben hab ich sie mitsamt den socken in plastiktüten gesteckt und bin dann erst in die schuhe. war gar nicht schlecht…die methode muss nur noch ein wenig verfeinert werden. 🙂 glücklich bin ich, die sterne funkeln über uns, und jetzt gehe ich in mein schlafsäckchen. gute nacht.

tag 10 14.04.12 idyllwild (151,3 mi)

image wir sitzen immernoch fest und geniessen den ‚alltäglichen luxus‘ eines warmen bades und voller bäuche. tauwetter hat bereits eingesetzt und morgen können wir hoffentlich wieder weiter. wenn auch auf umwegen. schon lustig…überall im ort verteilt findet man wartende hiker, die nervös mit den hufen scharren. auch ringsherum – wir haben bei verschiedenen trailangels nachgefragt- lagern überall hiker.

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tag 9 13.04.12 idyllwild (151,3 mi)

ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!

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eigentlich hat alles sehr gut angefangen. angenehme lauftemperaturen, blumen, image sonne, kolibrisimage …..aber dann schlug er zu…der ‚freitag der dreizehnte‘!!! ziel war heute das burger-restaurant, das ich klatschnass (‚…it never rains in california…‘ ihr erinnert euch?) erreichte bevor der regen in SCHNEE!!! überging. so, und jetzt? die winterausrüstung ist im bouncing-paket…..da liegt sie gut! hier in dieser gegend war noch nicht mit schnee zu rechnen….ja, ja, die mathematik! zwei damen nehmen uns – steve ( der südafrikaner) und ich – im auto mit in den nächsten ort. so wars geplant. und dann sitzen wir auch schon im schneegestöber fest, und warten auf bessere zeiten. wenn wir heute noch hier wegkommen haben wir ein zimmer in idylwill. autowechsel. mike hat schneeketten. und schon stehen wir wieder. unfall voraus. schliesslich kommen wir doch noch im ‚the apple blossom inn‘ an wo wir ein vergünstigtes zimmer bekommen. ahhhh, heisse dusche auf kalt gefrorene zehen. hatte die nassen schuhe ausgezogen und bin barfuss durch die 10 cm schnee gewatschelt. das heutige abschlussfoto wirkt ein wenig weihnachtlich…image

tag 8 12.04.12 (134 mi)

an meinem gestrigen nachtlager kamen noch vier weitere hiker vorbei….von mindy keine spur. wahrscheinlich ist sie in warner springs hängen geblieben. sie wollte dort ein proviantpaket abholen.

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dank dem wetterumschwung – der ja auch den regen brachte – war heute ein klasse laufwetter. sonne, kühl, windig. in der ferne konnte ich schon berge mit schnee entdecken.

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morgen werde ich – wenn ich die etappe mit meinem offenen zeh schaffe (die blase ist leider geplatzt) –  in ein restaurant einfallen das unter hikern für seine burger bekannt ist. mal sehen wer zuerst da ist. der südafrikaner ist eben noch an meinem zelt vorbei gezogen um sich einen kleinen vorsprung zu verschaffen 😉 …. abwarten…

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