Kategorie: e) Mai-2012

tag 57 31.05.12 ( mi 967,5)

alles liebe zum geburtstag und dass all deine kleinen (und grossen) wünsche in erfüllung gehen!

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während franz und greg noch den schlafsack hüten mache ich mich bereits auf den weg. der tag wird recht anstrengend. mehrmals bergauf und bergab ( soll heissen: mehr als üblicherweise), einige bäume die es zu umklettern gilt, offtrail-wegsuche… nach harter tages arbeit, direkt hinter einem kleineren pass, entscheide ich mich auf einer grossen lichtung zu übernachten. hier oben gibt es keine moskitos, die mich weiter unten, zumal dort auch ein see liegt, erwarten würden. ich mach mir ein schönes feuer, wasche mich und meine wäsche im gebirgsbach (brrrrr…. eisig kalt), mach mir eine heisse milch und geniesse die letzten sonnenstrahlen. die jungs erscheinen etwa 2 stunden später und ziehen noch ein stückchen weiter.

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schade, hätte gerne ein wenig gesellschaft gehabt!

tag 56 30.05.12 (mi 948,5) glen aulin

ab heute mache ich keine höhenangaben mehr. lohnt sich nicht mehr. kommt nur noch ‚kleinkram‘. früh morgens kommt mir bereits ein japaner aus richtung norden entgegen. wie immer ein kurzer austausch von streckeninfos und weiter gehts, an den noch schlafenden jungs vorbei,  zum donohue pass ( wenn man das hügelchen denn noch als pass bezeichnen möchte – ihr seht ich werde bereits überheblich, ob der bereits  vollbrachten heldentaten 😉 ).

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on top ein schneehuhn, das mir keck entgegenblickt.

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und dann wieder runter ins tal und ab nach tuolumne meadows. jetzt wirds ungemütlich. da unten ist alles feucht und warm…ideales mücken (moskito) – land.

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nach einem kurzen, weil eiskalten,  bad im fluss begegne ich noch jeder menge hirsche.

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in tuolumne wollten wir, die jungs treffen kurz nach mir ein obwohl sie erst gegen 9 uhr aufgestanden sind, eigentlich auf dem campingplatz schlafen. ist aber nicht schön da. überhaupt ist die gegend ganz schön überlaufen. also ziehen wir nach burger und softdrinks weiter. ich wieder mit vorsprung, da greg noch seine post abholen und verstauen muss.

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in der nähe eines wasserfalls schlagen wir, von moskitos gejagt, unser nachtlager in einem camp auf in dem es garantierten bärenbesuch geben soll. ich glaub ja nicht mehr dran…. ich kratz mich jetzt noch ein wenig und leg mich dann schlafen. bis demnächst. machts alle gut!

tag 55 29.05.12 ( mi 924,5; höhe 3105)

boahhhh….das ist ja wieder furchtbar weiterzulaufen. irgendwie scheint das laufen nach einer mehrtägigen pause besonders viel willenskraft zu erfordern. bereits nach zwei stunden hatte ich schon überlegt mein lager aufzuschlagen weil ich mich so müde fühlte. müde wovon? vom ausruhen? ha, nichts da! weiterlaufen! ach ja, heute morgen auf der post hab‘ ich franz getroffen. er und greg sind gestern abend in mammoth lakes angekommen. sie haben das zimmer neben mir bezogen, sind aber auch heute wieder auf den trail zurück. gerade sind sie, nach einem kleinen plausch, an meinem camp vorbei, noch ein stückchen weiter ins tal. ich denke ich werde die beiden morgen in tuolumne treffen. dort gibt es einen campingplatz, einen kleinen laden und evtl. auch lecker burger. hier noch bilder von meinem heutigen platz.

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tag 52-54 26.-28.5.12 immer noch mammoth lakes

ich sitze fest!
vor dem wochenende konnte ich nicht rechtzeitig meine bounce-box zur post bringen und heute ist sie auch geschlossen (memorial day). jetzt stehen sowohl der rucksack als auch die bounce-box gepackt neben einer erholten und – nach mehreren bädern – halbwegs sauberen, nervös mit den hufen scharrenden maria, die wieder hinaus in die weite welt ziehen will. es ist ja ganz nett hier und ich hab‘ auch eine neue, PASSENDE hose sowie ein t-shirt günstig erworben ( siehe fotos)….ABER ICH WILL WIEDER WEITER!
gestern hatte ich schon versucht mein paket über’s internet aufzugeben, was aber leider, auch mit hilfe der einwohner, nicht geklappt hat. dann hatte ich noch einen typen kennengelernt, der angeboten hatte, das paket für mich aufzugeben….ihn konnte ich dann aber nicht mehr erreichen. na ja, dann eben noch ein tag. ich werd mir ein bisschen die gegend ansehen. der busverkehr hier im ort und zu den ausflugszielen ist kostenlos. klasse!

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die fotos sind nicht besonders gelungen: die aufnahme im spiegel war zu dunkel und draussen hat mich die sonne geblendet. aber um mein  neues outfit zu präsentieren reichts.

so, dann wird es morgen weitergehen. melden werd‘ ich mich vermutlich erst wieder in. etwa 2 wochen. bis dahin…macht’s gut

tag 51 25.05.12 motel 6, mammoth lakes

bin heute bei minustemperaturen aufgewacht und hab‘ mich nur widerwillig aus meinem mollig warmen schlafsack geschält. aber die bevorstehende fahrt, die annehmlichkeiten des motels zu dem ich die bounce-box geschickt habe und ESSEN beflügeln mich regelrecht. als laura mich abholt bin ich längst fertig und freu mich schon riesig.
das zimmer ist noch nicht fertig und so mach ich mich gleich zum frühstücken auf. drei riesenportionen verschlinge ich , zum erstaunen eines netten pärchens, das mich sofort als hiker geoutet hat. heisse schokolade und reichlich sahne. bratkartoffeln, spiegeleier, speck, croissants, nochmals eier, schinken, brot, soße…..lecker!!!
danach kann ich mein zimmer beziehen. HEISSES BAD, wäsche waschen und wieder essen kaufen….essen, trinken, ausrüstung überprüfen, löcher flicken, ausruhen. hier werd‘ ich mich von den letzten 10 tagen erholen.
und hier der reich gedeckte ‚gabentisch‘:
2 pizzen, salat, knoblauchbrot

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obst, nutella, butter, toastbrot, fruchtsäfte, milch, sahne, kefir, m&ms, babybrei….

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und hier noch ein blick auf den proviant der nächsten etappe:

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oben links die bärenbox in die alles (ha,ha, sehr witzig) rein soll. darunter babybrei (leider nicht so gut wie bei uns), daneben jede menge powerriegel, milchpulver, ovomaltine, müsli, kokosraspeln und cracker.
na, dann schauen wir mal….

tag 50 24.05.12 (mi 906,5; höhe 2357 m) reds meadow pack station

alles gute zum geburtstag!

kurz nach meinem morgendlichen start finde ich auf einem fels einen zettel mit warnungen vor den sturmschäden. die darauf enthaltenen infos über jede menge trails und abschnitte von trails die nicht passierbar sind, schwer passierbar oder was auch immer sind …helfen mir nicht weiter. zum pct findet sich nicht viel nützliches. es scheint so, dass in der gegend von reds meadows ca. 0,25 meilen nicht geräumt sind. wie schlimm es da aussieht, ob man durch- oder vorbeikommt….kein wort. so laufe ich von zweifeln geplagt und mit der letzten packung cracker so wie einigen streifen trockenfleisch (das ich trotz hunger nur mühsam herunterwürge, weil ich es auch nicht mehr sehen kann) weiter zum silver pass dessen überquerung meine laune gleich ein wenig hebt.
den abhang, der sich auf grund seiner neigung und länge wunderbar zum rutschen eignen würde, kann ich leider nicht herunterrutschen. der schnee ist noch zu hart um beim ersten versuch zu schlittern komme ich mir vor wie auf einem waschbrett.
also fröhlich hinuntergeseckelt.

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heute bin ich sowieso, das ziel (essen, bad) immer vor augen, sehr viel geseckelt. nach ca. drei steigungen ging es nämlich nur noch bergab. so kam ich trotz zunehmender anzahl gefallener bäume sehr gut voran und schliesslich auch in reds meadows an. hier noch ein paar bilder zu den sturmschäden.

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es war, auch dieses mal dank des gps, kein wirkliches problem mit den bäumen fertig zu werden. dort, wo der sturm am schlimmsten gewütet hat, war alles ordentlich geräumt. herzlichen dank an die waldarbeiter, die das zustande gebracht haben. respekt!
die hoffnung menschen in reds meadows anzutreffen wurde leider zerschlagen. alles geschlossen und gesperrt. die türen und fenster der hütten mit brettern verschlagen.
normalerweise gibt es hier einen kleinen laden, hütten und einen campingplatz zum übernachten, eine packstation für die pferde sowie eine buslinie zum nahegelegenen skilift von dem aus ein weiterer shuttel-bus nach mammoth lakes fährt. alles vereinsamt und leer wie in einer geisterstadt. so,  und jetzt? auf einem schild steht ich darf hier wegen der baumschäden nicht weiter. aber das strässchen wird doch wohl geräumt sein!? na ja, heute kann ich eh nicht mehr weiter. es dämmert schon und die 8 meilen bis nach mammoth lakes schaff ich heute nicht mehr. auf dem schild steht noch eine telefonnummer die ich (hurra, ich habe auch ein netz hier oben) anrufe. letztlich verspricht mir laura, eine rangerin, mich hier morgen früh abzuholen. klasse! die nacht halte ich schon noch durch. auf einer kleinen veranda breite ich meinen schlafsack aus und esse auch noch die restlichen cracker, die ich für den evtl. rückweg aufgespart hatte.

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tag 49 23.05.12 (mi 880,5; höhe 2629 m)

alles liebe und gute zum geburtstag!!!

heute: der selden pass. ja, ganz nett. da bin ich nun aber doch schon spektakuläreres gewohnt. 😉
hab aber ein paar nette bilder von einem hörnchen geschossen, dem ich mich bis auf wenige zentimeter nähern konnte. das handy hatte ich aus energiespargründen leider aus.
mittags musste ich wieder über einige entwurzelte bäume klettern oder sie umgehen. dabei hab ich mir einige löcher in meine hose, als auch in die geliebte regenhose gerissen. mal sehen ob ich das noch  nähen bzw. kleben kann.
abends habe ich neben einem fluss mein zelt aufgeschlagen und zum ersten mal sind die stechmücken um mich herumgeschwirrt. das soll, wenn man denn den pct-märchen überhaupt noch glauben schenken will, auf den nächsten strecken und in oregon richtig schlimm werden.
mir hat’s heute schon gereicht als ich blank gezogen habe und die biester direkt über das dargebotene frischfleisch hergefallen sind. mehrere stiche in wenigen sekunden. unverschämtheit. in einer solch hilflosen stellung über einen herzufallen! was für ein bild: da sitzt man mit heruntergelassenen hosen in der hocke über seinem frisch gegrabenen wc, fuchtelt wie wild mit den händen herum, versucht (wenig entspannt) sein geschäft zu verrichten bevor (man kennt das ja!) der nächste wandertrupp freundlich grüßend vorbeiläuft und versucht dabei noch das gleichgewicht zu halten. köstlich! ich würde mich totlachen.

tag 48 22.05.12 ( mi 856; höhe 2457)

heute: der muir pass. reichlich schnee auf beiden seiten.
flacher auf- und abstieg. vom trail ist nichts zu sehen. kein problem mit meinem HERZALLERLIEBSTEN gps!!! so spare ich mir wieder einige serpentinen, weil ich wie jesus einfach geradeaus übers ‚wasser‘ gehen kann. ja, ja,….gefrorenes wasser! trotzdem ein irgendwie erhebendes gefühl. 😉
mit karten wollte ich mich hier nicht herumschlagen müssen! oben am pass eine nette, kleine schutzhütte im gedenken an john muir, nach dem sowohl der pass als auch der trail benannt ist, der in diesem abschnitt mit dem pct identisch ist.
trotz früher tageszeit, während der der schnee EIGENTLICH die richtige konsistenz haben sollte um einfach darüber weg laufen zu können, wird der abstieg zu einem langwierigen unterfangen. für die blasphemischen gedanken beim aufstieg musste ich offensichtlich direkt büsen. jeden gefühlten zweiten schritt sinke ich in den schnee ein und strample mich fluchend wieder frei. zur moralischen unterstützung leg ich mir musik auf die ohren und strauchle, mich alleine wähnend, wie ein rohrspatz schimpfend, voran. auf einmal meine ich ein geräusch zu hören…nein, kein bär…nicht hier oben! ein etappen hiker (in richtung süden unterwegs) schaut mir belustigt zu (kann er auch locker! hat ja schneeschuhe und versinkt nicht in der weissen masse) und versucht wohl schon eine weile auf sich aufmerksam zu machen. peinlich berührt 🙂  , wohl wissend,  dass er nicht alles verstanden haben kann ( aber der ton macht ja bekanntlich die musik), strauchle ich auf ihn zu und wir tauschen streckeninfos aus. er warnt mich vor den sturmschäden rund um reds meadows, von wo aus ich nach mammoth lakes gelangen muss. er kann mit nicht sagen ob leute in reds meadows sind,  weil er dran vorbei gelaufen ist. toll! und ich vergess ihn zu fragen ob er den gesamten trail laufen konnte oder umwege gehen musste bzw. abschnitte komplett gesperrt waren. super! egal! notfalls muss ich eben umkehren! und so schnell wird man schon nicht verhungern!
also weiter! unterwegs bärenhäufchen, tatzenspuren aber nichts in sicht. mein gar lieblicher gesang wird sie doch nicht etwa vertreiben? 🙂

tag 47 21.05.12 (mi 835; höhe 3186 m)

morgens packe ich, um todd nicht zu wecken, meine mehr als sieben sachen zusammen und mache nich auf zum mather pass.
flacher anstieg bis kurz vor den pass und dann relativ steil im zick-zack hoch über geröll ( was für eine kletterei) und schneefelder. dank meiner mikrospikes

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und der trekkingstöcke kann ich gefahrlos größtenteils einfach geradeaus über die harte, noch gefrorene schneeschicht,  den berg hoch und mir die kurven der serpentinen sparen.
ich bin ein wenig in eile, da ich in 4 tagen meine bouncing-box im motel 6 in mammoth lakes erreichen will. zum einen wird die box, sollte ich viel später ankommen, nicht allzulange aufbewahrt, zum anderen will ich vor dem wochenende ankommen (öffnungszeiten der post!). auch die schwindenden vorräte geben mir ein wenig zu denken sowie die warnung vor sturmschäden des letzten jahres. teile des pct sollen von umgestürzten bäumen verlegt sein. über sperrungen und die genaue angabe der betroffenen streckenabschnitte konnte mir leider keiner wirklich auskunft geben und so laufe ich hoffnungsvoll aber mit mulmigem gefühl, einfach mal weiter. vor mir sind leider keine bekannten fussabtritte mehr. ab und zu sehe ich fußspuren, z.t. in gegenrichtung (was nicht gerade beruhigt). die anderen scheinen sich nicht getraut zu haben, haben vielleicht bessere informationen oder haben einfach eine pause eingelegt.
egal! so schnell verhungert man nicht!
beim abstieg erneut wunderschöne, eisbedeckte, türkisfarbene bergseen, wasserfälle und smaragdgrüne flüsse die sich durch die wälder und talwiesen schlängeln auf denen erneut rehe ( oder sind das nicht schon hirsche?) wie hingemalt stehen und mich interessiert anschauen.
ach hätte ich doch mehr zeit!!
ich denke diesen teil des pct (die high sierra) werde ich in einem späteren urlaub noch mal ins visier nehmen…mit viel, viel zeit zum staunen und geniessen dieser beeindruckenden, verzauberten, atemberaubenden gegend. nur zu empfehlen!!!

tag 46 20.05.12 ( mi 811; höhe 3071)

heute steht der pinchot pass auf dem tagesplan. da ich mir nicht zwei pässe an einem tag zutraue, steht mir nur eine kurze etappe von 11 meilen bevor. für todd ist dies allerdings eine ordentliche strecke, zumal er einen sehr schweren rucksack zu tragen hat.image seen, wasserfälle, flüsse… klarer, strahlend blauer himmel mit flauschigen wattebausch-wolken die wie angeklebt regungslos am himmel hängen. herrlich! ein einfacher pass mit wenig schnee auf beiden seiten. meist sind die pässe wie überraschungseier. man weiss nicht was man bekommt. wie sieht der abstieg aus? liegt dort mehr schnee? ist der hang steil? welche konsistenz hat der schnee? eisig? weich? wird man ständig einsinken und nur langsam vorankommen?  kann man den hang einfach runter rutschen (ein riesen spass!)? wie lange muss man absteigen bis zu einem sicheren camp? muss man wieder umkehren? so bleibt es immer spannend bis zum letzten augenblick, in dem man ins folge-tal blicken kann. zwischendurch stehen recht unerschrocken ein paar rehe auf dem weg, nehmen witterung auf und ziehen mit etwas abstand an uns vorbei.

abends lagerfeuer und abschied von todd, der am nächsten morgen erst später aufstehen wird und wieder umkehren wird. todd steht zu meiner absicherung zur verfügung. wenn ich mich nicht in ein paar tagen (mein nächstes ziel ist mammoth lakes) bei ihm melde, wird er nach mir suchen lassen. das ist doch beruhigend!

tag 45 19.05.12 (mi 800; höhe 2599 m)

nach dem forester pass, der höchsten erhebung des pct, steht ab  jetzt nur noch ‚ kleinkram‘ auf dem programm.
die ‚georgia-boys‘ müssen wegen proviant problemen den pct über einen anderen trail verlassen.
jeremy und ich ziehen weiter zum glen pass. als ich fast oben angekommen bin kommt mir jeremy von oben entgegen. er verweigert den abstieg weil er nicht die passende ausrüstung dabei hat und kein risiko eingehen will. der abstieg sei zu steil. das wollte ich mir erst einmal selbst ansehen, und…. halb so wild.
also…alleine weiter, wenn auch mit etwas mulmigem gefühl. und ich hab’s nicht bereut. die seen-landschaft nach oder vielmehr während des abstiegs war zauberhaft. allein für diese seen müsste man sich ein oder besser zwei wochen zeit nehmen um dort zu campen, zu angeln, zu staunen und zu träumen.
abends treffe ich im tal auf todd, der ein paar tage auf einem anderen trail unterwegs war und morgen mit mir den nächsten pass in angriff nehmen will. ich bin beruhigt. ausserdem campen hier auch emelie und nathalie aus belgien. so wird es ein netter internationaler abend am lagerfeuer zumal ich von allen, vor allem von todd, mit proviant versorgt werde, der, ebenso wie meine akku-ladung, schon wieder stark geschrumpft ist. deswegen in nächster zeit nur wenig oder keine fotos.

tag 44 18.05.12 (mi 784; höhe 3185)

auf, auf zum forester pass! jeremy voraus, ich mit abstand folgend und später – sie brauchen immer etwas länger beim aufstehen und zusammenpacken- die ‚georgia-boys‘.

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was für ein tag! was für eindrücke, bilder, landschaften…

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waaaahnsinn! unbeschreiblich!

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mühsam war’s sich da hoch zu kämpfen obwohl der anstieg selbst nicht steil ist. aber die höhe!!! da blieb mir zum schluss dann doch alle paar meter die luft weg, auch wegen dem tollen ausblick. zwischendurch auch eisiger wind und flussdurchquerungen, so dass ich mich in einer pause wärmer einpacken musste. mit meiner ausrüstung, das muss ich an dieser stelle mal sagen, bin ich sehr zufrieden. immer ‚welldressed‘! nur bei den handschuhen bin ich nicht ganz zufrieden. hab‘ nur ‚liner‘ dabei und nichts wind- und wasserfestes.

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der pass selbst war nicht schwierig, sehr kurz und trotzdem hätte ich mir fast in die hosen gemacht weil es so steil nach unten ging. hier noch die bilder vom pass. leider ist das von mir nicht scharf geworden.

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nur dieses kurze stückchen war ‚der pass‘.

obenauf.

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leider unscharf. ach ja: von der gipfelsau hab‘ ich mich verabschiedet und sie oben zurückgelassen. nun darf sie anderen hikern (im rahmen des weltfriedens 😉 ) glück bringen. bis dahin ist sie aber nicht allein, denn jede menge fast handzahme ‚murmler‘ leisten ihr gesellschaft.

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auf der anderen seite ging es dann rutschend, kriechend, kletternd, bis zur hüfte einsinkend und ohne viel vom trail zu sehen hinab ins ‚tal‘. irgendwie hat es geklappt und ein wundervoller tag neigt sich, am ufer eines flusses, dem ende zu.

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tag 43 17.05.12 (mi 766; höhe 3158 m)

die ‚georgia-boys‘ haben gestern abend doch noch das lager erreicht. denis hatte wohl auch reichlich probleme mit der höhe. donatella (axel) muss leider wieder an seinen burgergrill zurück und so laufen jeremy und ich alleine weiter (die ‚georgia-boys‘ folgen später nach) durch eine phantastische landschaft an der man sich gar nicht satt sehen kann. seht selbst:

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und heute: das erste murmeltier! auf dem handy-foto

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kann man es wahrscheinlich nicht gut sehen. ich werde aber besseres bildmaterial nachliefern. die kerle scheinen nicht besonders scheu zu sein. an unserem lagerplatz gibt es eine extra-bärenbox,

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in der wir alles verstaut haben was interessant sein könnte. die bären hier in der region dürfen nicht gejagt werden, weshalb sie häufiger vorkommen und weniger angst vor den menschen haben. vielleicht klappts ja heute mit einem bärenbild. mir gings heute bestens. keine spur mehr von müdigkeit, schwindel oder kopfweh. nur die verstärkte atmung schon bei kleinster anstrengung ist geblieben. morgen wollen wir den forester pass (knapp 4000 m) überqueren und damit die höchste erhebung des pct. die spannung steigt!

tag 42 16.05.12 (mi 743; höhe 3045 m)

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füsse waren morgens zum glück wieder einsetzbar und wurden bis zum abend nicht wesentlich schlechter.

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dafür hatte ich heute enorm mit der höhe zu kämpfen: kopfschmerzen, immer wieder mal schwindel, ständiges gähnen und müdigkeit, das laufen fiel unheimlich schwer und ich musste schnaufen wie eine alte dampflock, schon bei der leichtesten anstrengung. donatella und jeremy gingen voraus, dann kam irgendwann mal ich, und auf james und denis warten wir jetzt – am lagerfeuer- noch.

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für fotos oder die landschaft hatte ich heute keinen kopf. schade ‚drum, denn das, was ich von unserem lager aus sehe ist wunderschön.

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tag 41 15.05.12 (mi 721,5; höhe 2921 m)

härtester tag bisher. trotzdem auch schön. ich muss mich ordentlich ran halten um mit den jungs mitzuhalten. aber sie warten ja auch immer wieder auf mich.  ich komme nicht richtig in meinen lauf-rhythmus. die neuen schuhe (obwohl gleiche marke und 1/2 schuhgröße grösser) drücken wie verrückt auf mein fersenbein. immer wieder muss ich kurz anhalten und verschnaufen.

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hier noch ein baum mit kratzspuren von bären:

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und jetzt essen fassen und gut….

tag 39 + 40 13.05. + 14.05. (mi 702,8) kennedy meadows

13.05.
früh aufgestanden und schnell, schnell, schnell nach KM. unterwegs der zweite fluss…wasser…reichlich wasser…

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passend zum frühstück komme ich am store an. auf der veranda sitzen verschiedene section-hiker sowie franz und greg, die heute noch weiterziehen. tom und ‚donnatella‘, die ich schon bei den andersons kennengelernt hatte, sind auch da. tom stellt uns zum glück seinen internetanschluss zur verfügung, ‚donnatella‘ ist ‚koch‘ am store.

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dusche, wäsche waschen, essen, ausrüstung prüfen und reinigen, 7 packete abholen (proviant, socken, schuhe, bouncing box, batterien,  trockenfleisch), hängematte, essen, trinken, hängematte, essen…
mittags kommen die ‚ georgia-boys‘ – denis und james-  an ( die ich vor ca. 2 wochen überholt hatte), allerdings
ohne meico, der ausgestiegen ist. dafür ist jeremy bei ihnen. ihn hab‘ ich auch schon mal gesehen und er ist ein paar tage mit ‚heart‘ gelaufen.
abends: spiele bis ihn die nacht hinein.

14.05.
ausruhen, proviant verstauen, essen….
und, nicht mein erster schultag sondern: meine erste bären-box!!!

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alles was lecker riecht, einschliesslich müll,  soll in diese box, damit die bären sich nicht den magen daran verderben können und damit sie lernen, dass ‚hiker‘ nicht gleich ‚essen‘ bedeutet. utopisch in dieses winzige bärensichere tönnchen, das zudem noch knapp 1,5 kg wiegt, vorräte UND müll UND hygieneartikel zu verstauen. der sinn des ganzen will mir nicht ganz einleuchten…egal, die boxen sind vorgeschrieben! also keine wahl.

mein rucksack wiegt mit proviant (ohne wasser, dass unterwegs reichlich fliessen wird) knapp 16 kg. proviant ca. 6 kg.

soweit. in nächster zeit werdet ihr nichts von mir hören. keine möglichkeit dazu. wahrscheinlich erst wieder in 10-14 tagen. ich hoffe
meine vorräte reichen dieses mal aus. so wie es aussieht ziehen wir morgen zu viert los: james, denis, jeremy und ich.

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jeremy

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donnatella, denis, james

tag 37 11.05.12 (mi 673)

vor dem morgendlichen aufbruch habe ich noch mehr energie-riegel sowie elektrolyt-pulver mit verschiedenen geschmacksrichtungen erhalten.

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so konnte ich zu jeder pause reichlich essen und das wasser aus den kleinen rinnsalen hat schön fruchtig und nicht mehr schal geschmeckt.

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für heute abend hab‘ ich wieder ein sehr schönes nachtlager gefunden.

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hier noch der blick aus dem schlafzimmer:

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hoffentlich schaffen es die beiden anderen auch noch bis hier hoch. die plätze im tal waren nicht besonders. heiss, staubig, viele fliegen, fehlende aussicht…. so, dann mach ich mal meine schuhe sauber (bei den socken ist eh alles zu spät!). diese verfluchten grannen bohren sich sowohl durch den schuh als auch durch die socken und nerven echt beim laufen. mistdinger!

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der frieden der nacht möge sich über eure häupter legen…. (…vielleicht doch zu viel sonne heute 🙂 )

tag 36 10.05.12 (mi 654)

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alles gute zum geburtstag und schwing das tanzbein für mich eine runde mit! ausbeute heute: eine klapperschlange und zwei kornnattern. ansonsten habe ich heute die ersten berge der high sierra in der ferne gesichtet. geärgert hab‘ ich mich darüber, dass manche hiker ihren müll einfach in die pampa werfen. wenn das alle 700 angemeldeten hiker machen will ich den weg danach nicht sehen.. mein rechter fußballen schmerzt. ich bin mir nicht sicher ob ich mir was eingetreten hab‘, ob eine entzündung dahinter steckt oder ob blasen auch in der tiefe entstehen können. laufen ging trotzdem also erst mal beobachten. abends bekomme ich gesellschaft und jede menge schoko- und müsliriegel von zwei etappen- hikern. meine verpflegung bis kennedy meadows ist damit gesichert. glück muss man haben…und ich hab’s dauernd!!! 🙂 ab in den schlafsack….total verdreckt wie ich bin. ich brauch das wasser aber zum trinken. ich glaube so dreckig war ich noch nie im leben! ob das wieder weg geht?