Kategorie: g) Jun-2015
76. Tag (on trail) Di 30.06.2015
Morgens ziehen wir, nach einem kurzen Anstieg, vorbei am Hancock Lake
weiter auf dem Colorado Trail, der sich bereits seit einigen Tagen mit dem CDT deckt. Teile des Colorado Trails sind gut besucht und so laufen wir an mehreren Autos und Camps vorbei.
Entlang der ehemaligen Eisenbahnstrecke (Alpine Tunnel Route) – die Holzstreben, auf denen früher die Schienen lagen, sind teilweise noch sichtbar –
geht es weiter hinauf in die Berge, über den ehemaligen – leider verschütteten – Alpine Tunnel hinweg.
Unvorstellbar, hier oben bei dieser Hanglage und bei den gegebenen Schneebedingungen Schienen zu verlegen UND dann auch noch Züge dort entlang zu fahren. Kein Wunder, dass die Strecke für Unfälle bekannt war.
Bei einer Pause mit Talblick entdecken wir wieder eine große Herde Hirsche.
Meine zweites Paar Schuhe ist mittlerweile abgelatscht und reibt mir die Fersen blutig. Ich schneide kurzer Hand die störenden Stellen aus den Schuhen und tape meine Fersen.
Nach wie vor muss ich mit Tabletten mein Kopfweh in Grenzen halten.
Abstieg über den Tincup-Pass zum Mirror Lake.
Der Hunger lässt uns dort den Trail verlassen. Zu verlockend ist die Aussicht auf Essen im nahe gelegenen Tincup. Und so ergattern wir eine Fahrt auf der Ladefläche eines Pickups hinunter in den winzigen Ort, direkt vor das Restaurant. Mmmmhh, lecker Cheeseburger und Milchshake.
Camp am nahegelegenen Flüsschen.
Satt, aber mit leichtem Kopfweh lege ich mich zur Ruhe.
Schlaft schön!
Eure Dr. Hikinstein
Maximaltemperatur 44 Grad Celsius
Nachts 6 Grad Celsius
Maximalhöhe 3743 Meter
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75. Tag (on trail) Mo 29.06.2015
Heute geht es vom Monarch Pass aus wieder nordwärts.
Der Anfang der Strecke ist nicht besonders schön. Skigebiet!!! Entsprechend zerstört und abgefahren sind die Hänge, links und rechts des Weges immer wieder Müll.
Sobald wir aber ein paar Meilen hinter uns haben und somit außerhalb der ‚Bequemlichkeitszone‘ der Tagesausflügler sind, wird es wieder schön.
Auch schön anstrengend, die Anstiege! 🙂
Und dann sehe ich den ersten Pica (Pfeifhasen) auf dem CDT. Da müsst Ihr schon genau hinsehen!
Kristallklare Bergseen, Murmeltiere, Blumen, Wasserfälle….
Und ein tolles Camp mit Blick über das eben noch durchwanderte Tal.
Sobald sich die Sonne aber hinter die zerklüfteten Felswände zurück gezogen hat, und die Picas ihr Pfeifen eingestellt haben, wird es unangenehm kalt und ich packe mich samt farbenfroher langer Unterwäsche in den Schlafsack.
Gute Nacht! Eure Maria
P.S.: Das Kopfweh hat sich heute mit Tabletten kontrollieren lassen.
Maximaltemperatur 30 Grad Celsius
Nachts 12 Grad Celsius
Maximalhöhe 3822 Meter
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74. Tag (on trail) So 28.06.2015
Mein Kopf!!! Schon wieder, immer noch,… Mist!
Ich bin wie erschlagen. Deswegen gibt es heute auch nicht viel zu lesen. Ich hab‘ einfach keinen ‚Kopf‘ dafür.
Halt! Das Wichtigste noch: Alles Gute zum Geburtstag, Birgit.
Eure Maria
P.S.: Übernachtung in einem Tippi in Sargents.
Maximaltemperatur 31 Grad Celsius
Nachts 9 Grad Celsius
Maximalhöhe 3566 Meter
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73. Tag (on trail) Sa 27.06.2015
Doch, ja, tatsächlich… wir sind wieder auf dem Trail.
Der Motelbesitzer fährt uns hoch zum Monarch Pass und wir laufen Richtung Süden, um die ausgelassene Strecke nachzuholen.
Widerwillig, muss ich gestehen!
Und seit langem treffen wir mal wieder auf andere Hiker. Gleich vier kommen uns entgegen.
Das Laufen fällt mir schwer. Mein Kopf macht mir immer wieder zu schaffen. Die Strecke ist nicht allzu berauschend und immer wieder regnet es ein bisschen.
Hundemüde packe ich mich abends in den Schlafsack und hoffe auf einen kopfwehfreien nächsten Tag.
Schlaft gut!
Eure Dr. Hikinstein
Maximaltemperatur 40 Grad Celsius
Maximalhöhe 3645 Meter
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71.+ 72. Tag (Salida) Do 25.06.2015 + Fr 26.06.2015
Donnerstag morgen geht es auf zum nächsten Supermarkt um, neben den üblichen Einkäufen, einen leeren Karton für den Versand unserer Schneeausrüstung zu besorgen.
Danach zurück zum Motel, alles gut verpacken und verkleben. Dann ein strammer Fußmarsch zur Post.
Auf dem Weg dorthin schon einmal die dreckigen Klamotten im Wachsalon in die Maschine packen.
Nach dem wir den Ballast bei der Post abgeworfen haben geht es den langen Weg zurück zum Wachsalon, die Wäsche trocknen, und dann zurück zum Motel. Es ist schon nach Mittag. Wir beschließen zu bleiben.
Auch den nächsten Tag können wir uns nicht aufraffen weiter zu wandern, obwohl alles erledigt ist.
So legen wir uns einfach nur auf die faule Haut, essen lecker und reichlich, genießen den ‚hot pool‘, gehen Bowlen, genießen die ‚Hiker-Freizeit‘.
Aber morgen geht’s weiter!
Eure Maria
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70. Tag (on trail + Salida) Mi 24.06.2015
Früh morgens ist es im Zelt bereits unangenehm warm und die Mücken kreisen um meinen Kopf, als ich aus dem Zelt krabble, um der Hitze im Zelt zu entgehen.
Schon gestern, als wir bei recht warmem Wetter, ohne Schneesichtung durch die Gegend laufen, werfen wir immer wieder verächtliche Blicke auf Eisaxt und Schneeschuhe, die immer schwerer zu werden scheinen, je häufiger wir sie ansehen und je heißer die Sonne vom Himmel brennt.
Die nächsten zwei Tage werden wir auch nicht höher aufsteigen!
Also zwei weitere Tage unnötigen Ballast herumschleifen!?
Nein! Nicht mit uns! Dazu sind wir zu bequem.
Wir entschließen uns am nächsten Highway den Trail zu unterbrechen, nach Salida zu trampen und die Schneeausrüstung mit der Post eine ‚Station‘ weiter zu schicken damit wir unbelastet weiterlaufen können. Es werden zwar in der nächsten Woche noch ein paar Schneefelder zu erwarten sein, die sollten wir aber auch ohne Ausrüstung bewältigen können.
Bis bald, dann aus Salida.
Eure Maria
69. Tag (on trail) Di 23.06.2015
Heutiger Höhepunkt ist die Sichtung von Elchen. Mein erster Elch in freier Wildbahn! Um genau zu sein eine Elchkuh, die sich in einem Gebüsch verschanzt hat und auf und davon läuft, als wir uns nähern. Ich meine noch einen Bullen gesehen zu haben und Boston Bones hat ein Kalb entdeckt.
Hoffentlich sehen wir bald wieder welche. Dann hoffentlich aus der Nähe.
Heute geht es denn ganzen Tag am Wasser entlang. Fließendes Wasser in Bächen und Flüßen,
Schmelzwasser, Sickerwasser, Seen,
Tümpel, Pfützen,…
Alle Varianten! Auch wieder von oben, in Form von Gewitter und Regen.
Die Folgen davon sind die bisher schwierigste Flußquerung – während der ich meine Wasserflasche verloren habe und Boston Bones bis zur Brust im Wasser stand, reichlich Stechmücken, Biberbauten und Biberbiss an Bäumen, aufgeweichte Füße, nasse Klamotten…
Camp unter einem kleinen Baum,
umgeben von Lupinien
und mit Blick über eine Weite Ebene, die mich an Wyoming erinnert.
Euch alles Gute!
Eure Maria
Maximaltemperatur 35 Grad Celsius
Nachts 2 Grad Celsius
Maximalhöhe 3826 Meter
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68. Tag (on trail) Mo 22.06.2015
Nicht der beste Start in den Tag heute! Erneut Kopfweh in der Nacht, schlecht geschlafen und der Abschied von BJ und Bill liegen mir schwer auf dem Herzen.
Die ersten Schritte auf dem Trail sind deswegen extrem mühsam, doch als die Abschiedstränen schließlich getrocknet sind und ich der Umgebung wieder mehr Aufmerksamkeit schenken kann, nimmt mich die grandiose Landschaft wieder in ihren Bann.
Wir steigen auf, queren einzelne Schneefelder (die Schneeschuhe benötigen wir nur für einen kurzen Abschnitt)
und erreichen abends einen kleineren Pass von dem aus wir einen Blick ins vor uns liegende Tal werfen können.
Nicht weit entfernt zieht eine Hirschherde von mehr als fünfzig (!!!) Tieren vorbei.
Ich hoffe Ihr könnt gut ins Bild hineinzoomen! Die Tiere sind zwischen den beiden größeren Schneefelder!
Bevor wir unser Camp aufschlagen steigen wir noch etwas ins Tal hinunter. Auf dem Weg dorthin ist wieder alles matschig und sumpfig vom Schmelzwasser.
Ausnahmsweise bleibe ich nicht im Schnee sondern kniehoch im Schlamm stecken. 😀
Camp mit Lagerfeuer an dem wir die nassen Schuhe trocknen.
Liebe Grüße
Eure Dr. Hikinstein
Maximaltemperatur 36 Grad Celsius
Maximalhöhe 3846 Meter
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66. + 67. Tag (Creede) Sa 20.06.2015 + So 21.06.2015
Als wir am Freitag in Creede am Postamt eintrudeln und unsere Pakete in Empfang nehmen (u.a. meine hübsche grasgrüne Eisaxt :-)), stellt sich erneut die Frage, wo wir über Nacht bleiben können. Doch nicht lange, denn BJ betritt im selben Augenblick das Postamt und lädt uns, ohne lange zu fackeln, zu sich und ihrem Mann Bill nach Hause ein. Wir dürfen den riesigen RV (Wohnwagen) hinter dem Haus beziehen,
werden mit allerlei Leckereien eingedeckt und mit so viel Herzlichkeit überschüttet, dass ich jetzt noch Gänsehaut davon bekomme, wenn ich nur daran zurück denke. Das Angebot uns wie zu Hause zu fühlen und gerne auch länger zu bleiben ist ernst gemeint, und wir nehmen es nur zu gerne an.
Jeden Abend werden wir lecker von den beiden bekocht, unterhalten uns stundenlang, lernen Freunde und Bekannte von BJ und Bill kennen, erfahren immer mehr über diesen bezaubernden, freundlichen, kleinen Ort, von dem ich zuerst einen so schlechten Eindruck hatte.
Am bewegendsten finde ich jedoch die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden, die sich nach vielen, vielen Jahren (doch noch) gefunden haben. Es ist wunderschön zu sehen, dass es tatsächlich glückliche (Ehe)paare gibt. Ein Traum, den beiden zuzusehen, wie liebevoll sie miteinander umgehen, wie sie sich, auch ohne dass Worte fallen, verstehen, miteinander agieren, sich umeinander bewegen, in einer Harmonie, gegenseitiger Rücksicht und Fürsorge.
Ich fühle mich pudelwohl, trotz der Kopfschmerzen die mich seit Tagen immer wieder heimsuchen.
Jeden Tag unternehmen wir etwas. So ermöglicht uns BJ den Besuch des Wohnhauses und der Werkstatt einer befreundeten Künstlerin, die aus allerlei der Natur entnommenen Materialien (z.B. Knochen, Haare, Holz, Steine…) wunderschöne Schmuckstücke kreiert. Ihr Haus selbst ist ein wahres Traumhaus. Ein bewohnbares Schmuckstück sozusagen. Voller kreativer Ideen, voller Leben.
BJ zeigt uns auch all die alten geschichtsträchtigen Silberminen
rund um Creede und selbst der Reifenwechsel (bei der holprigen Fahrt handeln wir uns einen Platten ein) kann die gute Stimmung nach dem gemeinsamen Picknick nicht trüben, zumal Boston Bones das Problem im Handumdrehen behebt. 🙂
Klein aber ‚Oho‘. Das ist Creede mit seinen zwei Theatern (wir besuchen das Musical ‚Guys and Dolls‘) und mehreren Gallerien. Von der Kunst, der Natur und seinen faszinierenden Bewohnern geprägt.
Und haben wir auf dem Trail bisher nur einen Bären gesehen so sind es in Creede gleich zwei.
Einen entdecken wir draußen in den Wäldern um Creede, den anderen direkt im Ort beim plündern einer Mülltonne.
Vor kurzem soll ein Bär auch das Theater ‚ besucht ‚ haben und sich dort auf der oberen Ballustrade verfangen haben. 🙂
Ein weiterer Bär soll in den kleinen Fluss gestürzt und von den Wassermassen ein Stück mitgerissen worden sein, konnte dann aber, nach einigem Gezeter, seinen Pelz retten, den Fluten entkommen und seinem Frust an einem kleinen Bäumchen auslassen. Er muss es derartig geschüttelt haben, dass sich Unmengen Blätter gelöst haben, und ein grüner Regen auf ihn niederfiel.
Wir selbst mussten miterleben wie ein Golden Retriever ins Wasser fiel.
Von den panischen Hilferufen des entsetzten Frauchens alarmiert rannten wir aus dem Garten zum Fluß, nur um dem armen Hund in den tosenden Fluten hinterhersehen zu können. Zu schnell schießt das Wasser talabwärts um den Hund, der wacker versucht seinen Kopf über Wasser zu halten, zu Fuß verfolgen und retten zu können. Boston Bones rennt trotzdem den Kanal entlang, falls der Hund sich irgendwo verfangen sollte, während ich auf die Straße renne, die Fahrbahn blockiere und das nächste Auto anhalte. Sehr spektakulär, jedoch unnötig, denn die Fahrerin des Autos ist BJ. Gemeinsam rasen wir flussabwärts, ich springe aus dem Wagen und laufe nun wieder flussaufwärts.
Bald kommt ein weiteres Auto. Eine Bewohnerin aus dem Ort, die mir mitteilt, dass der Hund etwas weiter oben, an einer Brücke gerettet werden konnte. Puh, noch mal alles gut gegangen.
Langweilig wird es hier jedenfalls nicht!!!
Im Wohnwagen haben wir eine Waage. Zeit, Bilanz zu ziehen: 10 Kilogramm Gewicht habe ich bereits eingebüßt. Ich muss darauf achten, mehr zu essen!!!
Dank der guten ‚Pflege‘ durch BJ und Bill konnten wir beide uns nicht nur prächtig erholen, sondern auch wieder ein paar Gramm zunehmen!!
Leider müssen wir wieder weiterziehen, und das, obwohl wir noch nicht alle Buddah-Fähnchen im Garten aufhängen konnten. 😉
THANK YOU SO MUCH, BJ AND BILL! WE WILL NEVER FORGET YOU!
P.S.: Bevor es weitergeht wiege ich den Rucksack. Mit 10 Tagen Proviant, Eisaxt und Schneeschuhen:17 Kilogramm.
65. Tag (on trail + Creede) Fr 19.06.2015
Früh am Morgen brechen wir auf.
Da wir in einem Flußtal campen mussten sind die Zelte klatschnass und es ist eisig kalt. Natürlich sind – wie vorauszusehen war – auch die nassen Klamotten und Schuhe über Nacht nicht getrocknet. Das Schönste an einem solchen Morgen ist es, aus dem warmen Schlafsack heraus in die nassen, eiskalten Socken und Schuhe zu schlüpfen. HERRLICH!!! Kann ich nur weiter empfehlen! Dieses wohlige Gefühl wenn sich Eiskristalle an die Zehen schmiegen.
Nun ja, ich versuche dann immer diesen kostbaren Moment so lange wie möglich herauszuzögern und laufe, während ich mein Zelt abbaue und den Rucksack packe, barfuß durch die Gegend. Aber irgendwann ist es dann doch so weit und ich versuche meine schreckensbleichen Füße, deren Zehen sich unwillkürlich spreizen um sich am Schuhrand festzukrallen und zu verkeilen, in die Schuhe zu schieben.
Nur durch gutes Zureden und jede Menge Überzeugungsarbeit bringe ich die nun bereits rosigen Zehen dazu, sich ihrem Schicksal zu fügen.
Jetzt aber nichts wie los, die ‚Eisklumpen‘ an den Füßen wenigstens anwärmen, wenn schon nicht trocknen.
Und Creede ist nicht mehr weit!
Da werden meine tapferen, kleinen zehn Freunde wieder verwöhnt!
Bis auf zwei heftige Anstiege geht es heute eigentlich nur noch bergab Richtung Creede, immer an Flüsschen entlang.
Wir kommen gut voran. Boston Bones legt ein ordentliches Tempo vor. Es zieht ihn regelrecht Richtung Stadt.
Er erwartet noch Pakete auf der Post und auch ich möchte dort meine langersehnte Eisaxt in Empfang nehmen.
Warm ist es, fast schon zu warm! Da wir aber permanent an Bächen und Flüsschen entlang laufen und diese durchwaten, ist für Abkühlung gesorgt. Immer wieder tauche ich einen meiner Buffs (Schlauchtücher) ins Wasser und kühle damit meinen Hitzkopf auf Betriebstemperatur herunter.
Herrlich! Alles blüht und grünt, das Wasser sprudelt und irgendwann sehen wir endlich die ersten Dächer von Creede vor uns.
Nur noch den Rio Grande überqueren
… und wir sind da
Maximaltemperatur 39 Grad Celsius
Nachts 4 Grad Celsius
Maximalhöhe 3500 Meter
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64. Tag (on trail) Do 18.06.2015
Nachts muss ich drei mal raus…hoffentlich hab ich mir nicht die Blase verkühlt.
Aber es lohnt sich: ein wunderschöner sternenklarer Himmel. Bisher war es ja leider nicht möglich unter freiem Himmel zu schlafen. Ich hoffe das kommt noch.
Nach einem kurzen Abstieg zum Spotted Lake
und zum Archuleta Lake
kommt unser bisher höchster Anstieg auf 3830 Meter.
Ein traumhaft schöner Rundumblick dort oben.
Mit Schnee haben wir dieses Mal kaum zu kämpfen und so bleiben die Schneeschuhe unbeschäftigt am Rucksack hängen.
Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Abzweigung für den Abstieg ins Tal, Richtung Creede. 27 Kilometer liegen bis dorthin vor uns.
Kein Problem, denken wir, es geht ja nun rasch hinunter, ohne Schnee. Da sollten wir doch heute noch Creede erreichen oder zumindest recht nahe an die Stadt ran kommen.
Denkste! Ein Waldbrand hat die Region heimgesucht und ein Chaos hinterlassen durch das wir uns nun ‚durchwurschteln‘ müssen.
Umgestürzte Bäume, verlegter oder gar nicht sichtbarer Pfad, jede Menge Schlamm, Morast und Schmelzwasser. Wieder einmal kommen wir nur mühsam voran.
Zudem habe ich seit gestern abend leichte Kopfschmerzen, die sich auch mit Tablette und viel Trinken nicht kurieren lassen. Zum Glück geht es hauptsächlich abwärts, denn bei jedem kleinen Anstieg pocht mir das Blut im Schädel.
Rund fünfzehn Hirsche – mit Nachwuchs – ziehen an uns vorbei hinauf in die Berge.
Ein aufziehendes Gewitter, die allgemeine Müdigkeit und die Gewissheit, Creede heute nicht mehr erreichen zu können veranlassen uns zu einem verfrühten Camp im Flußtal.
Na, dann erreichen wir eben erst morgen Creede!
Das Gewitter zieht an uns vorbei, und bis auf ein paar wenige Regentropfen bleiben wir unbehelligt.
Im kalten Flußwasser wasche ich mir den Hikerschweiß vom Körper, versuche Schuhe und Socken wenigstens grob vom Schlamm freizuspülen und reinige das ein oder andere Kleidungsstück.
Da Boston Bones einen kleinen Gasbrenner dabei hat gibt es was Warmes zu essen. 5-Minuten-Nudeln.
Lecker! Mal was anderes außer Energieriegel, Cracker und Schokolade.
Bis morgen!
Eure Dr. Hikinstein
Maximaltemperatur 33 Grad Celsius
Nachts 0 Grad Celsius
Maximalhöhe 3830 Meter
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63. Tag (on trail) Mi 17.06.2015
Karla, ein Trailangel aus South Fork bringt uns zum Wolf Creek Pass.
Endlich wieder auf dem Trail!!!
In der Auszeit habe ich etwas an Gewicht zulegen können. Dies, das fehlende Training und die Höhe machen mir zu schaffen. Aber ich bin froh wieder laufen zu können.
Und meine schmucken ‚champagner-rosé‘ Schneeschuhe kommen das erste Mal zum Einsatz.
Trotz aller Anstrengung (der Schnee ist immer noch sehr weich) haben wir jede Menge Spaß und lachen Tränen. 😀
Neben den schweren Beinen und den schmerzenden Knien (vom Einsinken und Herausstrampeln aus dem Schnee) tun mir abends die Bauchmuskeln vom Lachen weh. Ich weiß nicht ob es an der dünnen Luft hier oben liegt, dass man so albern wird. Egal! Hauptsache es macht Spaß! 😀
Und wir bleiben Trocken! Gewitter ziehen zwar immer wieder auf, drehen aber in eine andere Richtung ab.
Abends im Camp höre ich zum ersten Mal Wölfe heulen.
Gute Nacht!
Eure Maria
Maximaltemperatur 31 Grad Celsius
Maximalhöhe 3600 Meter.
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Ohne Worte
59.-62. Tag (South Fork) Sa 13.06.2015 – Di 16.06.2015
Alles Gute zum Geburtstag Timo und Rudi!
Genügend Zeit, den defekten Reißverschluss meines Zeltes zu reparieren. Erst müssen diverse Nähte aufgetrennt werden, dann wird der alte Zipper entnommen und ein neuer eingefädelt und schließlich muss das ganze wieder vernäht werden. Zwei abgebrochene Nadeln, mehrere Fingereinstiche und einige gerissene Geduldsfäden später ist der neue Zipper des Reißverschlusses endlich fixiert und läuft auch flüssig. Hätte nur noch gefehlt, dass ich mich selbst am Zelt festnähe.
Die Schneeschuhe gefallen mir. Allerdings müssen sie auch irgendwie verstaut werden. Es dauert etwa 30 Minuten den Rucksack so zu präparieren, dass ich sie gut daran fixieren aber, bei Bedarf, auch einfach abnehmen kann.
Das Heraussuchen der Karten für die nächste Etappe und deren Überprüfung auf Alternativrouten nimmt ebenfalls einige Zeit in Anspruch.
Daneben bleibt noch genügend Zeit zum Essen, um im Hotpool abzuhängen
, um zu entspannen, um sich im Ort umzusehen,
um den vorbeiziehenden Gewittern zuzusehen.
Sobald alle Pakete angekommen sind wird es weitergehen…
Bis dahin hoffe ich, nichts an Fitness einzubüsen.
Eure Maria
58. Tag (Trampen nach Creede/Southfork) Fr 12.06.2015
Im Outdoorladen von Alamosa probiert Boston Bones einige Rucksäcke aus und bestellt sich dann einen im Internet. Und weiter geht’s per ‚Daumen-Reise‘ Richtung Creede.
Creede, ein hübscher, kleiner Ort, nur leider total von Touristen überlaufen und somit überteuert.
Drei meiner Pakete (die zwei Bounceboxen und die Schneeschuhe) sind bereits da, die Eisaxt fehlt. Ebenso fehlen sämtliche Pakete von Boston Bones. Super!!! 😦
So stehen wir da, ich mit Paketen beladen, Boston Bones genervt, ohne bezahlbare Unterkunft. Also erst einmal ins nächste Café mit WIFI und nach einer Bleibe suchen. Von Race erhalte ich eine kurze Textnachricht. Er ist runter vom Trail…irgendetwas muss passiert sein. Also rufe ich ihn an.
Er ist heute früh , auf seinem Weg von Creede Richtung Norden, über einem zugeschneiten Fluß in den Schnee eingebrochen und hat dabei einen Schuh verloren. Mit Hilfe einer Plastiktüte und den Einlagen seines verbliebenen Schuhes hat er sich einen notdürftigen Ersatz gebastelt und ist frustriert zurück nach Creede gelaufen.
Von ihm erhalten wir den Tipp, nach South Fork zurückzukehren, in die ‚Wolfcreek Ski Lodge‘. Bob, der freundliche Besitzer des Motels holt uns sogar in Creede ab.
Race hat die ‚Schnauze‘ gestrichen voll vom Schnee. Er wird nach Montana fahren und erst einmal dort weiter wandern.
Andere Hiker-Horror- Geschichten trudeln ein. Ein Hiker ist auf einem steilen Schneefeld gestürzt und hat sich, während der nachfolgenden Rutschpartie, die Hände am Eis aufgerissen.
Ein weiterer Hiker hat wohl mindestens einen seiner Zehen an ‚Väterchen Frost‘ verloren.
Eine Gruppe Hiker musste den Berg verlassen, da direkt vor ihnen eine Lawine abging.
Nun ja, wir werden nun sowieso ein paar Tage in South Fork festsitzen und auf unsere Pakete warten…vielleicht sind dann die Bedingungen im Berg besser.
Bis dahin…
😉
Eure Dr. Hikinstein
57. Tag (on trail) Do 11.06.2015
Sonnenaufgang. Noch immer weht ein kräftiger Wind aber es regnet ausnahmsweise mal nicht.
Durch die anstrengenden aber kurzen vergangenen Tage habe ich mehr Proviant verbraucht als üblicherweise. Wenn es in diesem Tempo weiter gehen sollte, wovon ich nicht ausgehe, da wir am absteigen sind und die Strecke nun hoffentlich leichter wird, müsste ich neuen Proviant aufnehmen, um Creede, mein nächstes Etappenziel zu erreichen. Wieder einmal steht eine Planänderung bevor.
Die ständigen Entscheidungen und Planänderung auf diesem Trail zehren an meinen Nerven. Nichts scheint hier in Colorado, mit seinen für dieses Jahr unerwartet späten und reichlichen Niederschlägen, vorhersehbar zu sein.
Und aufgrund meiner fehlenden bergsteigerischen Erfahrung möchte ich natürlich kein Risiko eingehen.
Ach, was war das damals schön auf dem PCT. Ein perfektes Wanderjahr 2012, mit wenig Schnee. Sorgenfreies Wandern. Na ja, so ist es eben! Nicht immer sind die Bedingungen optimal.
Ach ja, es kommt noch erschwerend hinzu: der Rucksack-Rahmen von Boston Bones ist gebrochen.
Sehen wir mal weiter, was noch so alles geschieht.
Bei windigem aber trockenen Wetter brechen wir auf. Runter vom Berg. Alles nass vom Schmelzwasser aber nahezu schneefrei und gut zu laufen.
So erreichen wir nach kurzer Zeit bereits den Highway dem wir weiter nach Osten folgen, während wir die Daumen bei jedem vorbei fahrenden Auto hoffnungsvoll in die Luft strecken. Plan: Nach Creede trampen und dort meine Schneeschuhe und meine Eisaxt in Empfang nehmen, sowie auf dem Weg dorthin Boston Bones ‚Rucksackproblem‘ lösen.
Mit dem ersten Auto das anhält kommen wir bereits bis Alamosa, einer kleineren Stadt. Dort checke ich, während einer leckeren ‚Burgerpause‘, per Trackingnummer, wo sich meine Pakete gerade befinden. Die Schneeschuhe sollten morgen in Creede ankommen. Die Eisaxt ist momentan in Albuquerque, und kommt mit etwas Glück auch morgen in Creede an. Kein Grund heute weiter zu trampen. In der Stadt kommen wir billiger unter und Boston Bones Chancen auf einen neuen Rucksack sind hier deutlich größer.
Und somit abendliche Grüße aus Alamosa.
Eure Maria
56. Tag (on trail) Mi 10.06.2015
Es ist angenehm warm als mich nachts ‚Mutter Natur‘ ins Freie ruft. Im Mondlicht sieht alles ganz friedlich aus. Noch ist es trocken, aber der gesamte Himmel ist, soweit man blicken kann, wolkenverhangen.
Und da ist er wieder, der Regen… prasselt auf die Zelte nieder und verschafft uns eine längere Schlafsackruhe. Wer will den Tag schon im strömenden Regen beginnen?
Nach dem Regen blicke ich aus dem Zelt und was sehe ich da?
NICHTS! Jedenfalls nicht viel. Keine fünfzig Meter weit Sicht.
Nebelschwaden und tiefhängende Regenwolken überall.
Boston Bones geht es wieder besser.
Wir entscheiden uns, den Trail zu verlassen und auf einem Seitenweg ins Tal abzusteigen, Richtung Highway 17.
Zu gefährlich, hier oben ohne Sicht durch die Gegend zu stapfen und auch zu mühsam die weichen Schneefelder aufgrund mangelnder Sicht nicht umlaufen (wenn überhaupt möglich!) zu können sondern queren zu müssen.
Im ‚Blindflug‘ folgen wir dem GPS.
Den Trail, der hier eigentlich entlangläuft, sehen wir vor lauter Schnee nicht. Nur die ab und zu vorhandenen Steinhaufen, die der Markierung dienen, zeigen uns, dass wir nicht völlig falsch laufen.
Streckenweise hat der Schnee noch eine stabile Eiskruste und wir kommen gut voran. Dann aber wieder unendlich erscheinende Schneefelder, die durch den nächtlichen Regen weich und matschig geworden sind. Einsinken, permanentes Einsinken, knie – und hüfthoch. Darunter Schmelzwasser, so dass Schuhe, Socken (wasserdichte!) und Hosen bald vor Eiswasser triefen.
Es scheint keine einzige trockene Stelle hier oben zu geben. Alles fließt, rinnt, sickert…
Wir durchwaten quasi immer wieder kleinere schneebedeckte Tümpel.
Gar nicht lustig! Demotivierend! Frustrierend! Kräfte zehrend!
Teilweise laufe ich hinter Boston Bones her, der versucht mit seinen Schneeschuhen den Schnee zu verdichten, was nur bedingt funktioniert, denn selbst mit Schneeschuhen sinkt auch er immer wieder ein.
Bald kann ich meine Zehen nicht mehr spüren und Boston Bones, der Lederstiefel trägt, hat noch mehr darunter zu leiden als ich. Ich möchte nicht wissen wie viel diese eiskalten Lederklumpen jetzt wiegen.
Also: Frühes Camp (nach nur wenigen Kilometern) und Zehen aufwärmen so lange noch ein Funken Leben in ihnen steckt.
Noch während wir die Zelte aufbauen bricht ein gewaltiger Graupelschauer über uns herein. Zum Glück kann ich mein Aussenzelt unabhängig vom Innenzelt aufbauen und die Ausrüstung auf diese Weise halbwegs trocken halten.
Jetzt aber raus aus den Regenklamotten und den nassen Beinkleidern und ab in den Schlafsack, Essen fassen (das wärmt zusätzlich).
Der Graupel geht in einen Dauerregen über und erst nach meinem Mittagschlaf sehe ich, heute zum ersten Mal, für kurze Zeit die Sonne. Dann fängt es wieder an zu Stürmen und zu Regnen.
23.15 Uhr. Regen und Sturm. Ich kann nicht schlafen. 😦
Schlaft wenigstens Ihr gut, trocken und warm.
Eure Maria
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55. Tag (on trail) Di 09.06.2015
Was für ein Tag! Landschaftlich genial!
Ansonsten seeeehr anstrengend. Ich muß regelrecht nach Luft japsen. Mit jedem Schritt nach oben wird die Luft dünner. Wir machen ständig Pausen, schleppen uns weiter, arbeiten uns durch Schneefelder… kommen nur langsam voran.
Auch Boston Bones tut sich schwer und sein Zustand verschlimmert sich über den Tag. Er bekommt Kopfweh, Übelkeit, ist kurzatmig. Wir versuchen wieder hinabzusteigen, da wir die ‚Höhenkrankheit‘ vermuten und schlagen schon am frühen Mittag, nach nur sieben Kilometern das Camp auf. Hoffentlich steckt nicht noch was anderes dahinter, denn er fühlt sich auch warm an. Bitte kein Fieber!
Während er sich hinlegt kümmere ich mich um die Wasserversorgung.
Heute haben wir ein Hirschkalb gefunden, das es wohl nicht mehr allzu lange machen wird. Es ist einfach liegen geblieben als wir uns näherten. Verletzt oder krank. Oder beides. Ein Fuchs war auch schon in der Nähe…
Auch nicht schön: Der Zehennagel meines großen Zehs wird sich wohl verabschieden. Schon vor Tagen bin ich damit gegen einen Stein gedonnert. Tja, und da einmal keinmal ist hab‘ ich das heute direkt noch einmal wiederholt. Jetzt färbt sich der Zeh unterhalb des Nagels blau…. Bitte, bitte nicht ablösen!!!
Hoffentlich geht es Boston Bones morgen wieder gut.
Drückt alle die Daumen!
Eure Dr. Hikinstein
P.S.: Das erste Murmeltier!
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54. Tag (on trail) Mo 08.06.2015
Gegen Mittag, ich musste erst noch einige organisatorische Dinge erledigen (Probleme bei der Bestellung von Eisaxt und Schneeschuhen), kann es endlich losgehen. Auf nach Colorado, auf in die Berge, auf in den Schnee!
Wieder ist es Ralf, der mich und Boston Bones hoch zum Cumbres Pass fährt.
Von dort aus geht es mit gemischten Gefühlen auf den Trail.
Boston Bones hat bereits Schneeschuhe und Eisaxt, ich bin diesbezüglich blank. Die ‚Ware‘ erhalte ich hoffentlich bei meinem nächsten ‚Town-Stopp‘ in Creede. Die Sendung nach Chama hat leider nicht schnell genug geklappt und ich will nicht noch mehr Tage dort abhängen und warten müssen.
Am heutigen Tag treffen wir auf keine größeren, nicht zu bewältigenden Schneemengen. Immer wieder sind kleinere Schneefelder zu queren, aber wir sinken nur ab und an in den Schnee ein.
Sich daraus zu befreien und sich weiter durch den weichen Schnee voran arbeiten zu müssen ist auf die Dauer recht anstrengend. Das Gefährliche am Einbrechen in den Schnee ist, dass man nie weiß was darunter liegt. Leicht kann man sich an einem verborgenen Ast oder Stein verletzen oder schlimmsten Falls die Gräten brechen.
Schön, jemanden dabei zu haben, der einem notfalls raus- und weiterhelfen kann, erst recht wenn es sich um Boston Bones handelt, der daneben noch mit reichlich Humor aufwarten kann und nicht zur Klasse der Nörgler gehört.
So sind auch die schwierigeren Passagen ohne Jammern und Klagen an uns vorüber gegangen. Klasse!
Selbst eine mindestens halbstündige ‚Kreiswanderung‘, an der ich nicht ganz unschuldig war ;-), hat ihn nicht aus der Ruhe bringen können.
Aus der Ruhe gebracht haben wir dagegen einen stattlichen Schwarzbären, der auf seiner Flucht in knapp zwanzig Metern Entfernung an uns vorbei galoppiert ist. Schön war er. Dick, glänzendes schwarzes Fell mit roten Haarspitzen. Nur eben zu schnell um abgelichtet zu werden.
Mal sehen ob der Trail morgen schwieriger wird. Bis jetzt ist er jedenfalls gut zu bewältigen.
Liebe Grüße an Euch alle
Eure Maria
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53. Tag (on trail +Chama) So 07.06.2015
Der Sonnenaufgang – auch wenn er noch so schön ist – verspricht Regen.
Egal, das bin ich ja mittlerweile gewohnt.
Gleich nach den ersten Schritten finde ich frische Fußabdrücke von Hirschen und kurz darauf sehe ich drei Hirschkühe vor mir weidend. Ich bleibe stehen, zücke den Foto und warte einfach ab. Sie nehmen mich offensichtlich nicht wahr, denn eines der Tiere kommt während des äsens immer näher.
Nach ca. fünf Minuten zieht dann doch der Hikerduft in die geblähten Nüstern und auf geht’s im halsbrecherischen Galopp den Hang hinunter.
Alsbald setzt das erste Gewitter ein. Das erste von sechs Gewittern in einem Zeitraum von sechs Stunden!!!
Dazwischen strahlender Sonnenschein.
Trotz Regen und Graupel ist es wunderschön.
Ich bin allein auf dem Trail. Kein anderer Hiker weit und breit. Dafür jede Menge Hirsche – ich entdecke sogar ein Hirschkalb – und Rehe. Offensichtlich rechnen sie bei diesem Wetter nicht mit dem Auftauchen von Menschen.
In den Regenpausen, wenn die Sonne durch die Wolken bricht, erwärmt sich der Boden und Dampfschwaden steigen von der feuchten Erde und von den wenigen Schneeresten auf.
Gegen Mittag erreiche ich den Highway und trampe zurück nach Chama. Wie schön, Race und Boston Bones sind noch da. Allerdings ‚jucken‘ Race die Füße und er bricht wenig später auf, um auf einer niedriger gelegenen Alternativroute weiter nach Norden zu wandern.
Boston Bones und ich entschließen uns, uns morgen, Schnee hin oder her, trotz etlicher Warnungen (Lawinen, Schlammlawinen, weicher Schnee indem man ständig einsinkt,…), erst einmal selbst ein Bild vom Trail zu machen. Das wollen wir doch erst mal sehen!
Bis bald! Dann aus Colorado. 🙂
Eure Dr. Hikinstein
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