Kategorie: g) Jul-2012

tag 118 31.07.12 (mi 2041) scout lake

kurz nach dem aufstehen, am nächsten see, treffe ich auf lucky. während des tages laufen wir eine weile zusammen.

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im laufe des tages geht es einmal wieder runter in ein tal. heiss, stickig, der weg von pflanzen überwuchert…. ich raste fast aus! doch dann geht’s wieder hoch und ich freue mich als ich am scout lake ankomme. doch…noch keiner da! egal, es ist wunderschön! hier bleibe ich!

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glasklares, eiskaltes wasser. ich wasche mich und einige klamotten bis ich meine füsse nicht mehr spüre. der dreck an den beinen will gar nicht ab. aber zumindest fühl ich mich wieder sauber, nach dem ganzen schwitzen heute. ob die zwei heute noch kommen?

tag 117 30.07.12 (mi 2021)

morgens ist das zelt feucht und es ist angenehm kühl draußen. im tal bedeckt ein flauschiges wolkenmeer die wälder und seen.

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nicht lange und ich erreiche meine 2000 MEILEN marke.

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da fällt mir ein: die 1500 meilen-marke habe ich ganz vergessen. an dem tag war ich kiwilegs dicht auf den fersen und sie hatte an der brücke auf mich gewartet….mt. shasta….jack und tom….ein toller tag!

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kurz nach dem watercache am santiam pass (von trailangel lloyd aus bend!!! danke!) brechen plötzlich brandon und james, eimer schleppend, rechts aus den büschen. 🙂 ich hab‘ sie erst gar nicht erkannt und mich noch gewundert, was die typen da wohl mit den eimern in der pampa zu suchen haben. wie die hörnchen, nur mit wesentlich mehr erfolg, haben die beiden ihre vorräte für die einzelnen etappen an versteckten plätzen vergraben. frohgelaunt und übers ganze gesicht grinsend kommen sie mir entgegen. schön, die beiden wieder zu sehen! ich dachte sie wären irgendwoh hinter mir, weil ich ihre spuren nicht sehen konnte. schade nur, dass sie nun doch lieber climben und nicht mehr hiken wollen. doch für morgen abend haben wir uns an einem see verabredet, in dessen nähe sie klettern. von den reichlich vorhandenen vorräten wollen mir die beiden gerne etwas abgeben, doch nach bend bin ich gut bepackt und sortiert. zu einem dritten frühstück an ort und stelle sage ich jedoch nicht nein: drei energieriegel und eine dose leckere muscheln! mhhhh! THANKS, AND SEE YOU TOMORROW!

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vorbei an three- finger -jack

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mache ich kurz am kleinen koko-lake halt, bade meine füsse, beobachte einen zwergtaucher, schaue einer hirschkuh beim trinken zu und geniesse die ruhe und den frieden des augenblickes. nicht viel später errichte ich mein exklusives camp auf einem bergrücken. ein frischer wind weht mir um die nase und vom schlafzimmerfenster aus sehe ich zwei der sisters, three-finger-jack und zwei andere berge, die ich aber nicht mehr zuordnen kann. egal! trotzdem wunderschön hier oben, hier draußen.

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tag 116 29.07.12 (mi 1998)

ALLES GUTE ZUM HOCHZEITSTAG!!! spikes an und los gehts über den noch gefrorenen schnee.

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lavafelder, jede menge lavafelder (v.a. in der umgebung des mc kenzie pass). schwarz, kahl und im schönen kontrast zum schnee, zum himmel, zu ein paar blümchen, die sich wacker am fels festkrallen,

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und zu abgestorbenen bäumchen,

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die einfach nicht genug nährstoffe finden.

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die knie tun mir heute extrem weh. ich nehme an, das kommt von der gestrigen langstrecke auf schnee. da hatten die beiden viel zu tun mich immer wieder ins gleichgewicht zu bringen. als es dann heute stundenlang über lavageröll geht,  knicke ich immer wieder um. zwei mal lande ich am boden weil ich nicht korrigieren kann, mir der schmerz in beide knie fährt und ich einfach zusammenbreche. aufstehen kann ich nur, in dem ich den rucksack absetze und mich dann mühsam mit hilfe der trekkingstöcke wieder aufrichte.

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wegen schnee, eis und geröll komme ich nur langsam voran. außerdem muss ich alle paar meter anhalten um die schönheit der lavaströme zu bewundern.

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heute geht’s früh ins bett. zusammen mit einer schmerztablette.

tag 115 28.07.12 (mi 1977,5)

trailangel lloyd

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fährt mich zum elk lake (THANK YOU VERY MUCH! YOUR COMMITMENT TO THE HIKERS IS MAGNIFICENT! ) von dort aus kann ich über einen ‚zubringer-trail‘ auf den pct zurückkehren. unterwegs bekomme ich bereits einen vorgeschmack auf das, was mich erwartet.

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die drei ’sisters‘, der ‚bachelor‘ und der ‚broken top‘ sind bereits von der strasse aus zu sehen. der pct wird an der westseite der sisters vorbeiführen. bei meile 1958, es fehlt mir also ein 26 meilen langes stück des pct, bin ich wieder ‚ontrail‘. da muss ich mir nun aber wirklich mal was einfallen lassen. die rückseite des mt. baden powel, das teilstück vor idyllwild und nun die strecke bis zum elk lake fehlen!!! heute hat irgendwer die stalltüren offengelassen. jede menge pferde sind unterwegs. hat fast schon ein wenig western-flair, wie die reiter mit ihren cowboyhüten an mir vorbeiziehen. die umgebung ist sehr reizvoll. vulkane haben die gegend geprägt. immer wieder durchschneiden die erkalteten lavaströme die landschaft. mt. bachelor,

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broken top

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sowie south

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und middle sister

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geben sich die ehre. die north sister ist ein wenig verhaltener und wird wohl erst morgen ihre scheu ablegen.

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leider war keine wand zur hand und so konnte ich auch heute nicht den kröten-test durchführen. drei day-hiker sind mir heute begegnet. zwei davon hatten sich, trotz gps und karten, ‚verlaufen‘ und sie waren froh, als sie den anderen hiker und mich sahen. hier liegt jede menge schnee und der trail ist nicht zu sehen. kein problem mit meinem geliebten kleinen gps und dem heruntergeladenen trail-daten. kurze zeit sind wir gemeinsam weitergelaufen aber dann wurde es mir echt zu blöd! mindestens fünf mal hab‘ ich den burschen den trail angezeigt, wie ein jagdhund die fährte, hab‘ auf sie gewartet, während sie wie kopflose hühner herumliefen und versuchten selbst den weg zu finden….erfolglos! und anstatt mir einfach hinterherzulaufen, diese blöse wollten sie sich wohl nicht geben, ging das ganze theater immer wieder von vorne los. sollen sie doch machen was sie für richtig halten….ich ziehe weiter! in einem kleinen wäldchen springen mehrere hirsche in alle himmelsrichtungen davon. sie sind größer als die bisherigen und haben ein rötliches fell. abends treffe ich auf mehrere camps und lagerfeuer. ich such‘ mir ein abgelegenes lager außer sichtweite. es wird rasch kühler und ich stelle mein zeltchen auf. das wird mich ein paar grad wärmer halten. eine kuschelig warme nacht euch allen!

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p.s.: schwer bewaffnet mit literweise pestiziden hat es mich heute nicht verwundert, dass kaum moskitos unterwegs waren. war ja klar!!!

tag 114 27.07.12 bend

heute gönne ich mir einen sogenannten ‚zero-day‘ und bleibe in bend. morgen geht’s dann frisch bepackt, mit klopapier,  insektenspray und proviant weiter.

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shoppen war ich auch ein wenig, um diverse kleidungsstücke, die nur noch wie fähnchen am abgemagerten körper hingen, zu ersetzen. jetzt sitzt und passt fast alles wieder…

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bend scheint, ich hab‘ aber nicht viel davon gesehen, ein ganz nettes städtchen zu sein. überaus freundliche und fröhliche menschen, roundabouts (kreisverkehr) mit kunstwerken ausgestattet, kleine brauereien und ein hübsches einkaufscenter in das die einstmalige sägemühle integriert ist. so, ich hohl mir noch pizza und pasta und geh‘ dann auch bald ins bett. bis demnächst….

tag 113 26.07.12 (mi 1932)

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und weiter gehts. die benachbarte familie und ein weiterer hiker schlafen noch als ich aufbreche. man merkt an den rosary lakes doch deutlich die nähe zum highway. die möglichen camp-plätze sind zum teil stark verschmutzt und zugemüllt. schade!
wenig später kommt mir ein hiker aus richtung norden entgegen. viel schnee erwartet mich dort.
weiter quäle ich mich durch wald und moskitos. nun ohne chemische keule! aufgebraucht! ausgeliefert! dem verderben preisgegeben! zum glück sind es nicht soviele wie in der nähe des summit lake.
morgen könnte ich elk lake erreichen und von dort nach bend trampen. eigentlich wollte ich erst in knapp 3 tagen von einer weiter nördlichen stelle aus nach bend…aber…. das halte ich nicht aus…allein die vorstellung…außerdem wird mein klopapier knapp (das alleine wäre nun nicht so schlimm, man hat ja andere mittel und wege!). wenn ich keinen treffe,  der mir mit insektenspray und toilettenpapier aushelfen kann werd‘ ich also morgen nach bend müssen.
so in gedanken vertieft erreiche ich charlton lake. und wer kommt mir da entgegen? janet und gary! und wo wohnen die beiden? na? richtig! in bend! juhu, ich darf mit den beiden mit, weg von den moskitos, hin zu neuen vorräten, kalorien, bett, dusche, waschmaschine und INSEKTENSPRAY. aber vorher noch eine kleine rundfahrt und die gegend bestaunen.
in bend setzen mich die beiden direkt am rei (laden mit outdoorausrüstung jeglicher art und aufenthaltsort meiner pakete (bounce-box und neue schuhe) ab. die angestellten dort sind superfreundlich und wahnsinnig hilfsbereit. cat, ein trailangel, arbeitet hier und sie fährt mich und meine last zum motel. klasse organisiert die trailangels hier! EIN DICKES LOB!
bend selbst ist die bisher grösste stadt die ich entlang des pct besucht habe. der plötzliche und ungewohnte trubel setzt mir ein wenig zu. zu viele eindrücke und geräusche auf einmal. das bin ich einfach nicht mehr gewohnt. hier gibt es viele kleine brauereien die ein super bier herstellen. aber mir ist nicht nach alkohol und stadtbesichtigung. ich checke die läden in der nähe, horte soviele kalorien wie möglich und ziehe mich schmausend auf’s zimmer zurück.
THANKS TO JANET, GARY AND CAT. YOU ARE GREAT!

tag 112 25.07.12 (mi 1917) lower rosary lake

gegen 1.00 uhr muß ich mal vor die tür oder besser vor den reißverschluss. vorsichtig richte ich mich auf und lausche nach feindgeräuschen…….nichts! soll ich es wagen? also gut. unverhüllt husche ich ins freie und tatsächlich….es ist kein moskito unterwegs. passend zum grandiosen sonnenaufgang schwirren sie aber bereits wieder ums zelt.

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nach knapp 4 meilen nehme ich ein morgendliches bad im summit lake . das wasser liegt ruhig und unberührt vor mir und spiegelt den diamond peak, den ich mir später noch aus der nähe ansehen werde.

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die strecke dorthin ist wieder in feindeshand. gestern dachte ich noch es könnte nicht mehr schlimmer werden mit den biestern….denkste! sie fliegen mir in mund und nase, in die ohren. wild rotiere ich mit den armen, haue mir dabei beinahe selbst die trekkingstöcke um die ohren und bruste die mistviecher aus meinen atemwegen.ich bin nahe dran durchzudrehen. gleich werde ich mich ausziehen, mir die haare raufen, mich schreiend, kichernd und weinend einfach auf den boden legen und den wenig heldenhaften tod durch blutentzug erleiden. wenn schon, dann soll es schnell gehen. noch mit diesen gedanken des aufgebens beschäftigt erreiche ich diamonds peak.

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puh, geschafft! endlich wieder oben!keine moskitos mehr!

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erst mal ein päuschen! und da kommen auch schon brandon und james. gemeinsam ziehen wir ein paar stunden weiter, über den schnee schlitternd und rutschend. es macht einen riesenspaß und erinnert mich ein wenig an die high sierra (nasse füsse). als brandon sich aufmacht einen gipfel zu stürmen (sprichwörtlich!!! kletterausrüstung angelegt und losgerannt!) unterhalte ich mich noch ein wenig mit james, der mit dem gepäck auf brandons rückkehr wartet, und ziehe dann wieder alleine weiter, vorbei am odell lake zum lower rosary lake meinem zuhause für diesen abend.

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hier bin ich nicht alleine. eine familie zeltet nebenan. die haben sogar ein schlauchboot hier hochgeschleppt… na ja…. gute nacht! p.s.: oh jeh, meine chemische moskito-keule ist alle….. vielleicht sollte ich die bisherigen, selbsterlegten opfer (das foto ‚ nur ein toter moskito ist ein guter moskito‘ zeigt lediglich einen bruchteil der gefallenen der gegenseite!) zur abschreckung in einer kette um den hals tragen?!

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und hier noch ein prinz, der sich nicht zurückverwandeln wollte.

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tag 111 24.07.12 (mi 1889,5)

alles gute zum geburtstag!

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habe schlecht geschlafen. bin ständig aufgewacht wegen irgendwelcher geräusche. war aber nichts besonderes. nur das rauschen des wassers, dass sich oftmals wie stimmen anhört. während der erste teil der nacht recht frisch war, war der morgen dagegen schon recht warm. na, das kann ja was werden….bitte keine hitze! vorteil: die schneefelder lassen sich einfach überqueren. der schnee hat genau die richtige konsistenz. knarzt wunderbar unter den schuhen. hölle, hölle, hölle…..MOSKITOS in schwärmen. mit allen mir zur verfügung stehenden extremitäten und körperanhängseln wedele ich wild um mich und versuche dabei auch noch voran zu kommen. bringt nicht viel! sie sind in der überzahl! sie lauern überall! HILFE!!! weglaufen? hilft nicht! die graue wolke, die meute, das pack ist mir dicht auf den fersen! chemie? längst ( wenn auch widerwillig)  im einsatz. bringt für eine weile ruhe und ermöglicht es sogar kurz die hosen herunter zu lassen ohne allzuviel blut zu verlieren. männer, ihr seid echt im vorteil!!! am zelt von norm und amanda (wenn ich die namen gestern richtig verstanden habe) laufe ich am frühen morgen vorbei. nachmittags treffe ich dann auf brandon und james, section-hiker und climber in einem. d.h. sehen die beiden unterwegs einen gipfel, der ihnen gefällt, wird der rucksack zur seite gestellt und geklettert. mit meinem camp bin ich heute sehr unzufrieden. nicht wegen der aussicht! die wäre genial: berge und seen im sonnenuntergang! nein, wegen der MOSKITOS!!! ein camp am see habe ich ausgelassen, weil es noch zu früh dafür war. mit den weiteren, für die ich jetzt einen teil meines proviantes geben würde, war ich nicht zufrieden. und dann war ich einfach zu müde und musste nehmen was kommt: MOSKITOS satt!!! vermummen, zelt in rekordzeit aufbauen, moskitonetz öffnen, gepäck ins zelt schleudern, hinterher hasten und so schnell es geht das netz schliessen. dann beginnt der kampf im inneren des zeltes. die wenigen sekunden haben ausgereicht, dass 28 moskitos eindringen konnten. doch jetzt sind sie verloren!!! ich hätte so gerne eine fotoserie vom sonnenuntergang geschossen, konnte aber die kamera nicht stillhalten, da die hände (rest war vermummt) sofort mit den blutsaugern bedeckt waren. das hab‘ ich echt noch nicht erlebt!

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eine gute und juckreizfreie nacht euch allen!

tag 110 23.07.12 (mi 1861)

der tag beginnt mit einem prächtigen sonnenaufgang am crater lake.

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alles ist ruhig, es ist noch zu früh für die touristen, die strasse ist leer. so ziehe ich los über schneefelder, die zum glück nicht steil sind

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und reichlich mit fußstapfen versehen sind, so daß ich trotz der eisschicht kaum ausrutsche und recht guten halt finde. hoffentlich bleibt das die nächsten tage so, denn meine schuhe haben kaum noch profil und die spikes sind leider in meiner bounce-box, die ich erst in bend wiedersehen werde. dort sollte dann auch ein neues paar schuhe für mich abmarschbereit stehen. heute trage ich knapp 5 liter wasser mit mir herum. das nächste ‚on-trail-wasser‘ gibt’s erst wieder in 26 meilen. ein paar meilen lang sehe ich immer wieder auf den crater lake hinab,

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doch dann muss ich ihn leider gegen einen möchte-gern-wald mit reichlich moskitos eintauschen. fast den ganzen restlichen tag stapfe ich durch diese wenig ansehnliche gegend. aber dann geht’s sprichwörtlich wieder bergauf, d.h. schöne aussichten, kühlere temperaturen, weniger moskitos….dafür wieder mehr schnee. momentan noch kein problem denn nachmittags ist der schnee schön weich und vor mir, als wegbereiter, laufen zwei (norm und amanda) weitere hiker. seit tagen erhalte ich immer wieder schnee- und positionsberichte von kiwilegs (ca. 50 meilen voraus). kurz vor meinem geplanten nachtquartier, dem thielsen-creek mit reichlich wasser (trinken, trinken,trinken und die wasserflaschen für die morgigen trockenen 20 meilen füllen) treffe ich auf ein nettes und fröhliches trüppchen day-hiker,

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die mir ihre vorräte überlassen (energieriegel und elektrolytpulver) und sich somit als TRAILANGELS entpuppen. 🙂 THANK YOU VERY MUCH FOR YOUR HELP!

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und hier noch ein foto von meinem camp aus.

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gute nacht und träumt was schönes!

tag 109 22.07.12 (mi 1836) crater lake

erst mal ausschlafen und dann ab nach mazama village. eins, zwei, eins, zwei…

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essen fassen im restaurant, proviant abholen und in den rucksack quetschen (beim anblick des neuen milchpulver-vorrats werden erinnerungen wach 🙂 ) und vollbeladen hoch zum beeindruckend schönen crater lake (alter vulkankrater). die bilder geben leider nicht die grösse und schönheit dieses sees wieder.aber seht selbst (jörg, du kennst die gegend ja. viel spaß beim betrachten deiner ‚alten heimat‘. 🙂 ):

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von jordan muss ich mich hier leider verabschieden. seine arbeit ruft! und so ziehe ich, nach knapp einem monat, gefüllt mit reichlich spass, lachen und easy-hiking, alleine weiter. er wird mir fehlen, der bursche! THANK YOU JORDAN FOR MANY HOURS OF FUNNY HIKING AND FOR YOUR COMPANY, OF COURSE! mein heutiges nachtlager ist hoffentlich versteckt und ruhig genug (strasse liegt gleich nebenan). blick ins nest:

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blick aus dem nest:

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gute nacht!

tag 108 21.07.12 (mi ? ) stuart falls

nach einer kurzen rutschpartie (es macht doch immer wieder spass, den trail abzukürzen, indem man einfach einen schneebedeckten hang hinunterschlittert) und einem sehnsüchtigen blick zurück aufs camp (hinter dem felsvorsprung)

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erreichen wir etwas später ein waldstück, in dem ein feuer gewütet hat. wie zahnstocher ragen die baumreste in die luft.

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erneut entscheiden wir uns, auf einen benachbarten trail auszuweichen. dieses mal wegen wassermangel auf dem pct. auf’s wasserschleppen können wir gut verzichten. zusätzlich winkt ein nachtlager direkt an den stuart falls.

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das wasser dort ist frisch und eiskalt, wodurch das notwendige bad erheblich verkürzt wird. morgen haben wir nur ein paar meilen bis mazama village (liegt in der nähe des crater lake) zu laufen, wohin ich mein proviantpaket geschickt habe. das heisst: alle restlichen vorräte können verzehrt werden. auch das milchpulver!!! ich trinke einen geschätzten liter milch. normalerweise kein problem! aber die angerührte milch verhält sich leider nicht normal! um das camp nicht komplett zu verpesten und um einem pansenstich und den zunehmenden darmkrämpfen zu entgehen, tigere ich permanent durch die gegend, grabe löcher (weiss man denn ob ’stoff‘ mitkommt 😉 ) und lasse dampf ab. junge, junge!!! das mach ich auch nicht nochmal! eine RUHIGE nacht wünsche ich!

tag 107 20.07.12 (mi 1806)

und weiter geht’s entlang vieler seen.

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bestes laufwetter: kühl (weil wolkig), sonne, trocken, herrliches licht… bei meile 1803,5 treffen wir wieder auf den pct.

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entlang eines bergrückens gibt es wieder jede menge zu sehen. weite, frische luft, herrlich!!!

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und so erreichen wir, bevor es wieder ins tal hinab geht, das bisher beeindruckendste und schönste camp. das schlafzimmer

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mit blick auf mt. shasta (ach was!) und mt. mc laughlin,

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unter uns wälder und seen (in der ferne der große klamath lake). die küche ( andere seite) mit blick auf wälder hügel und weitere berge.

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sternenhimmel, warmer wind, in der ferne lichter eines städtchens. traumhaft, dieser ausblick! da möchte ich gar nicht einschlafen, um nichts zu verpassen.

tag 106 19.07.12 (mi ?)

gesagt, getan…früh raus und auf zum ‚lake of the woods‘ und zu einem trail, der uns an wunderschönen seen vorbeiführt.

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am lake of the woods (campingplatz) ziehe ich mir erst mal ein doppeltes frühstück rein (6 eier, 8 scheiben speck, 2 portionen bratkartoffeln, 4 scheiben toast mit butter und marmelade, heisse schokolade). allein die unerwartete kalorienzufuhr ist den umweg wert und ich glaube wir sparen auch ein/ zwei meilen ein. dafür gibt’s moskitos satt! zwischendurch: erfrischendes bad in einem kanal, schönste aussichtspunkte und frösche.

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am four mile lake haben wir eine tolle aussicht auf den mt. mac laughlin.

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camp am see.

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tag 105 18.07.12 (mi 1773 +)

WALD, WALD, WALD, ein bär in knapp drei meter entfernung, der hastig die flucht ergreift, nachdem er mich genauso verdutzt angesehen hat wie ich ihn, WALD, WALD, WALD,

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WALD, kurze aussicht auf mt. shasta, WALD, WALD, ‚wolfie‘ (ich weiss nicht ob ich den namen richtig geschrieben hab‘), WALD, WALD, frosch, WALD, wunderschöne quelle mitten im WALD mit jeder menge blumen und schmetterlinge, WALD, WALD, WALD, schutzhütte mit wasserpumpe und erneutes treffen auf ‚wolfie‘ (siehe foto)

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, WALD, WALD, WALD, WALD, entscheidung, einen anderen trail zu wählen (entlang einiger seen), der uns aus dem WALD führt, nachtlager im WALD! traum von motorsägen, borkenkäfern, brandrodung… 😉

tag 104 17.07.12 (mi 1749,5)

in der nacht hat es kaum geregnet, wolken sind aber noch da. zum glück! so läuft es sich doch ganz angenehm.

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beim unschuldigen spiel mit flechten:

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nach ein paar wochen sehen alle männlichen hiker, mit ihren mehr oder weniger prächtigen bärten (es kann ja nicht jeder einen bart ala heinrich aufweisen! 😉 – einen ganz lieben gruß an dieser stelle!), ziemlich ähnlich aus. ich hab‘ das mal versucht nachzustellen…

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beim abendessen entdecke ich eine spinne. foto raus und los…nur leider saß die gute immer unter einem grasbüschel oder ästchen verborgen.

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schliesslich hab‘ ich sie aus den augen verloren. als ich dann meine pasta verschlinge taucht sie plötzlich wieder auf. direkt auf meinem bein. perfekt!

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tag 103 16.07.12 (mi 1734,5)

ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG! proviantpakete zur post, frühstücken und weiter gehts. vorbei am pilot rock mit sicht auf….das darf doch nicht war sein! ….mt. shasta!?

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und heute ist es doch tatsächlich bewölkt! angenehme lauftemperatur. hikerdinner

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mit anschliessendem dessert (bagel, nutella, banane).

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als es zu regnen droht schlagen wir unser nachtlager auf. später, ich will gerade ein wenig die bäume düngen, entdecke und begrüsse ich einen neuen nachbarn, der gerade sein lager errichtet hat: ‚on time‘

tag 102 15.07.12 ( mi 1727) ashland

gestern abend war es mal wieder soweit: sonnenuntergang der extraklasse! blutroter himmel über vielen, vielen bergkuppen. schööön!!! und auch der sonnenaufgang heute morgen war nicht zu verachten.

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heutiges ziel: ashland, vorräte nachladen. unterwegs, kurz vor einem cache mit sodas (ahhhh, lecker), finden wir einen eher ungewöhnlichen, dafür umso amüsanteren, pct-wegweiser.

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am highway angekommen recken wir, als sich die ersten vier autos nähern, die daumen in die luft. jordan stolpert beim rückwärtslaufen 🙂 und fällt mit sack und pack in den graben. 😆 das macht natürlich einen höchst seriösen eindruck, zumal wir die blumenkränze vom gestrigen wettlauf umhängen haben und jordan zusätzlich noch eine flasche mit ice-tea (farbe von whiskey!!!) in der hand hält.

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kein auto hält! meine blase beinahe auch nicht! als er sich wieder aufgerappelt hat klappt es aber direkt mit dem nächsten wagen. timothy luke, hauptdarsteller des low-budget-films ’nazi zombies…‘, nimmt uns mit nach ashland und setzt uns direkt am motel ab. wir müssen ziemlich abgerissen ausgesehen haben 🙂 , denn timothy bietet uns geld an. wir lehnen natürlich ab. THANK YOU, TIMOTHY, FOR YOUR HELP!

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am pool treffen wir burning daylight, eagle eye (der die pancake-challenge in seiad valley leider nicht geschafft hat; 5 pancakes (1/2 pound pro stück) in zwei stunden) und bad influence. heisse dusche, frisch gewaschene klamotten, jede menge futter und ein weiches, sauberes bett. da freu ich mich doch jedes mal wieder auf’s neue!

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tag 101 14.07.12 (mi 1707)

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nanu, glockenläuten, kühe,…almauftrieb? da kamen heute richtig heimatgefühle auf, beim anblick der vielen kühe mit ihren glocken um den hals.

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und was ist denn jetzt los? was rennen die denn alle so? plötzlich kommt ein läufer nach dem anderen den pct entlang. ein 50 meilen wettlauf auf dem pct. als sie so an mir vorbeigezogen sind wurde ich fast vom lauffieber angesteckt und musste mich immer wieder abbremsen, um dem herdendrang nicht nachzugeben. vorteil: alle paar meilen gab es einen versorgungsstand an dem wir, wie auch die wettläufer, mit johlen und klatschen empfangen und verpflegt wurden.

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weiteres highlight heute: grenzüberschreitung! hallo oregon, auf wiedersehen california!

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abends beim cowboycampen eine wahsinns aussicht.

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p.s.: kiwileg ein tag voraus!

tag 100 13.07.12 (mi 1684,5)

tag 100! tag 100! tag 100! yeah! früh raus und die drei devils-peak bezwungen. um diese höllenhitze zu verwalten brauch man auch drei teufel! bereits um 5 in der frühe rinnt der schweiss. ach ja, wer es noch nicht mitbekommen hat: ES IST HEISS, HEISS….

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trollig, dass uns kurz nach den devil-peaks ein weiterer hiker namens ‚devil‘ ein stück begleitet… keine angst, er lebt noch! ich habe ihn nicht, der temperatur wegen, zur verantwortung gezogen. 🙂

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kleiner nachtrag: der trailname von thomas aus dänemark lautet ‚bad influence‘.

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abends haben wir meinen 100-sten mit wein, oliven und hummersuppe (hatte ich heimlich mitgeschleppt) gefeiert. ein klasse sonnenuntergang hat das ganze noch abgerundet.

tag 99 12.07.12 (mi 1664,5)

wie sich herausstellte diente das wc des letzten camps gleichzeitig einem puma (vermutung) als fress- und vorratsplatz. überall lagen abgenagte knochen herum, teilweise  noch haut- und fellreste. gerochen hat es jedenfalls nicht und nächtlicher besuch, soweit ich das schlafender-weise beurteilen kann, blieb aus.

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hitze, hitze, hitze! allein beim stehen im schatten rinnt der schweiss in strömen. kann ich überhaupt so schnell wasser nachfüllen wie ich es ausschwitze?

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gegen mittag erreichen wir seiad valley. hier steppt der bär!

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essen, essen, essen bis der wanst spannt und dann im schatten abhängen bis die hitze (40 grad) nachlässt und wir den nächsten großen anstieg wagen können ohne als dörrfleisch oben anzukommen. habe ich schon erwähnt wie heiss es ist? nicht? ES IST HEISS!!! haben die schulen in deutschland eigentlich auch maskotchen wie die hier in den usa? soweit ich weiss nicht. jordans vorschlag der ‚ illingen beavers‘ lässt mich fast einnässen. 😆 erst gegen 19 uhr ziehen wir weiter (die affenhitze ist zu einer erträglichen hitze geschrumpft), vorbei an einer ins abendrot galoppierenden herde mustangs – wild, frei, übermütig –

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und einem dahin schlendernden puma (siehe fotos).

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ein paar meilen später errichten wir unser camp. morgen heisst es früh aus den daunen und die kühlen (ha, ha!) morgenstunden für den aufstieg nutzen. gute nacht! p.s.: ES IST IMMER NOCH HEISS!!!