11. Tag (on trail +Silver City) So 26.04.2015
Aaaaahhhh…. schon wieder! Schlecht geschlafen, die zweite Nacht in Reihe! Mehrere meiner Zimmernachbarn – die sich offensichtlich alle kennen – wohnen mehr auf dem Flur als in ihren Zimmern und teilen lautstark ihre ‚Lebenserfahrungen‘ miteinander. Über Stunden! Mitten in der Nacht! Sie ziehen sich einfach nicht in ihre Zimmer zurück, alle Türen stehen offen, sie laufen den Gang hoch und runter…
Trotz bitte um Ruhe wird es nicht wirklich still. Zumindest nicht lange. Und so werde ich in stündlichen Abständen von Gekreische, Gelächter oder Türen schlagen geweckt. Ab 02.30 Uhr tritt endlich Ruhe ein. Wenigstens drei Stunden Schlaf!
Morgens ziehe ich im Regen los. Alles ist schön trocken und doppelt verpackt.
Die angenehme Temperatur und ein Regenbogen heitern mich weiter auf, ebenso der morgendliche Gruß eines Anwohners der gemütlich auf seiner Veranda sitzt.
So trotte ich vor mich hin, als es merklich kälter wird und der Regen in leichten Graupelschauer übergeht. Tja… und wäre es nur das gewesen…. aber nun fängt es an zu schneien!
Der Himmel zieht immer mehr zu. Ich laufe vorerst weiter, immer noch hoffend, dass es sich nur um einen kurzen Schneeschauer handelt.
Es wird aber nicht besser. Der Schnee bleibt bereits liegen. Bin ich wirklich in New Mexico? Sollte nicht frühestens erst ab Grants mit Schnee zu rechnen sein? Weit gefehlt!
Mir ist leicht kalt. Ich wiederhole: MIR ist leicht kalt! Und ihr wisst ja, ich friere nicht schnell. Es ist nicht so, dass ich es nicht aushalten könnte, aber was ist in ein paar Stunden? Alle meine ‚Schneeklamotten‘ hab‘ ich vorausgeschickt! Toll!
Weiter laufen? Zurück?
Zurück! Ich bin noch nicht weit weg, noch in der Stadt. Was soll’s. Gönne ich mir noch einen Tag offtrail und check lieber noch mal das Wetter.
Dieses Mal ein anderes Motel. Das Copper Manor. Dort und beim ausgiebigen Frühstück im Drifter Restaurant auf der anderen Straßenseite, treffe ich auf eine Pärchen aus Alaska. Er ist pensionierter Biologe und jagt hier in der Nähe Truthähne. Ganz begeistert und fasziniert erzählt er von diesen Tieren und von der Gegend hier. Er wird in der Nähe des Trail jagen, hat mir aber versprochen nicht auf mich zu schießen. 🙂 Da bin ich aber froh! Beim herzlichen Abschied sagt er mir, dass sie mir eine Nachricht an einer Wegkreuzung auf dem Trail hinterlassen wollen. Mal sehen, ob ich sie finde.
Im Motel hole ich den versäumten Schlaf nach, lege die Beine hoch, lass‘ es mir gut gehen und schaue mir die Wettervorhersage an.
Hin und wieder, wenn ich aus dem Fenster sehe und das Wetter etwas besser aussieht, bekomme ich kurz ein schlechtes Gewissen. Aber nur kurz. Ab morgen soll’s besser werden und ich genieße jetzt die Pause. Basta!
Eure Maria
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Da war der Regentanz wohl zu doll. Das müssen wir das nächste mal etwas ruhiger angehen lassen. Da konntest du wenigstens eine ruhige Kugel schieben.
Ja, ich denke wir müssen da noch ein wenig an den Tanzschritten feilen 🙂