Day 58 – 12. Jan.: Beginn der Kanutour/ Start of the canoeing section 36 km/ Total 1088 km)
Unser Kanu ist total verbogen, ausgebeult, voller Schrammen und geflickter Risse…. aber es schwimmt!
David sitzt hinten (an der steuer- und antriebstechnisch wichtigen Position) ich vorne. Von hier aus kann ich nicht all zu viel ausrichten. Für einen Paddelschlag von David muss ich etwa drei ausführen um überhaupt eine Auswirkung auf die Richtung zu haben. Zumindest kann ich ein wenig beim Tempo mithelfen.
Typisch Mann will David direkt lospaddeln. Ich würde gern vorher das ein oder andere Manöver üben, sehen wie sich das Boot steuern lässt, wie wir am besten das Paddeln aufeinander abstimmen. Aber der Herr kennt sich ja angeblich aus. Tut er aber nicht!!! Das Kanu fährt – in meinen Augen – Zickzack über den Fluss, in den ersten Stromschnellen stehen wir bereits quer zur Fliesrichtung, wir schrammen mehrmals über Steine und sitzen einmal sogar auf einem Felsbrocken fest. Aber er weiss es ja besser! 😉
Wir kentern zum Glück nicht, aber ich rege mich fürchterlich auf. Dies – und mein hysterisches Gebrüll – trägt nicht gerade zu einer entspannten Ruderatmosphäere bei.
Es scheint, als würde David eher jede Turbulenz im Wasser ansteuern, als sie zu umrunden. Ich versuche ruhig zu bleiben, weisse ihn auf Hindernisse hin, rate ihm einen Weg, aber er macht doch was er will und zack rammen wir wieder einen Stein.
Ruhig bleiben, Maria…ruhig bleiben. Aaaarrrggghhh! Ach ja, und das soll nicht unerwähnt bleiben: mit mir als Paddelneuling und ‚Kapitän‘ haben wir kein einziges Hindernis gestreift!!!
Leider darf man entlang des Flusses nicht wild campen. Man muss seine Zeltplätze im voraus buchen. Nicht so toll! So ist man doch sehr eingeschränkt, was die Durchführung der Tour angeht. Unser erstes Camp ist die Poukaria Campsite. Andere Paddler trudeln nach und nach ein.
In der Nacht setzt Regen ein.
David: Hallo alle zusammen, ich bin’s, David. Wie ihr alle lesen konntet, hatte Maria einen harten und angespannten ersten Tag. 🙂 Ja, ich hätte mehr Manöver mit ihr üben sollen. Was Maria allerdings versäumt hat zu erzählen ist, dass die ersten drei Flußwindungen unserer Reise die schwierigsten sind. Das hat uns jedenfalls der Bootsverleiher gesagt. Nun schreit Maria – die dies alles noch nicht kennt- also permanent: „Stein, Stein, Stein, weich doch aus, noch einer“, usw.. Während all dies geschieht, und wir über ein paar Steine im Fluß gleiten, schreie ich zurück: „Wirst du dich jetzt endlich mal entspannen und versuchen, das Ganze zu geniessen?!!“ Nun, in dieser Situation werde ich mich hüten, ihr zu erklären wie man paddelt. Bereits am ersten Tag, in der ersten Stunde habe ich gelernt, dass hier zwei Kapitäne im Kanu sitzen. Ich muss versuchen, das Ganze auszusitzen und muss es Maria ermöglichen sich Luft machen zu können. Würde ich die andere Alternative wählen, würde sie jetzt schwimmen gehen. Ha, ha, ha. Das würde zwar meinen Tag retten, aber ich wähle lieber die erste Option.
Am Ende des Tages, ohne zu kentern, alle heil und sicher, mit einem Lächeln im Gesicht, würde ich doch sagen, dass unsere erste gemeinsame Flußreise erfolgreich war!
Our canoe is completely mis-shapen, dented, full of scratches and patched cracks… but it is floating!
David sits at the back (the seat with the most influence in speed and steering) I am in the front. Here I nearly have no influence at all. If he moves the oar once, I have to move it three times to get any influence on the direction at all. At least I can help with the speed a little.
Typical man, David wants to start right away. I would like to practice one or more maneuvers, and figure out how to steer the canoe, how to coordinate with each other. But Mr. David knows it all, he says. Well, he doesn’t!!! In my eyes the canoe goes zigzag over the river. In the first rapids we already stand square to the waterflow, we scrape more than once over stones and one time we even stuck on a boulder. But he knows it better! 😉
Fortunately we don’t capsize but I get really annoyed. This, and yelling hysterical at David, doesn’t help to create a relaxed paddeling-atmosphere at all. It looks like David is trying to hit every single turbulence available instead of going around it. I try to stay calm, point out obsticles, and advise him a way, but he is doing what ever he wants and… wham…. there is the next rock.
Stay calm Maria,…. stay calm! Aaaarrrggghhh! And guess what: with me as a paddle-newcomer and as ‚captain‘ we don’t hit any obstacles at all!!!
Unfortunately it’s not allowed to camp ‚wild‘ along the river. You got to book your campsites in advance. That sucks! This way you are really restricted in the way of doing your tour. Our first camp is at the Poukaria Campsite. Other canoers show up one after another.
In the night it starts raining.
DAVID: Well hello everyone David here; as you have already read Maria had a tough and tense first day. 🙂 YES I should have practice some maneuvers with her. Now what Maria fails to say is, the very first three turns at the start of our journey are the toughest, or so we were told from the river boat company. Now Maria being new to this as we go is yelling out: „Rock,rock, rock, turn, rock again!!“ ect.. Now with all this happening we will go over some rocks in a river I yell back at Maria: „Will you try to relax and enjoy it?!!“ I tell her. Well by now I don’t dare to tell her how to paddle. I learned the first day, in the first hour, there are 2 captains in this canoe!!!! And I need to take it easy and let Maria voice her opinions. If I choose the other alternative she will be swimming ha,ha,ha. This would make for a better day, but I’ll go with option one. With the day over and no capsizing and everyone safe and smiling at the end of the day I would say our first river voyage together was successful!
Ach Maria,
ist das süüüüüüüß!
Grüße aus der Gruft, in meinem Alter ist nur noch da Platz zu finden….Birgit
…und vielleicht ein paar nette Fledermäuse?!
Liebe Frau Maria, ich bin 13 Jahre alt und finde es klasse, was du und David macht, obwohl du schon so uralt bist. Ich glaube du bist sogar noch älter als meine Mami!
Ich freue mich auf viele weitere Berichte und schöne Fotos und hoffe, dass ihr es bis zum geplanten Ende der Tour durchhaltet und nicht zwischendrin schlapp macht oder eure Ausrüstung aus Frust in Einzelteile zerlegt 🙂
Liebe Grüße,
🙂 Lieber Jens, vielen Dank für deine lieben Zeilen. David und ich haben uns sehr darüber gefreut! Obwohl wir schon ’steinalt‘ sind 😉 sind wir doch noch fähig, über die selbigen zu klettern, und ich hoffe, das bleibt auch noch eine Weile so. David lässt dich grüßen und richtet aus, dass wir nicht aufgeben werden. Ich selbst bin mir da nicht immer so sicher. 🙂 Aber noch sind wir ganz rüstig unterwegs! 😀 Viele liebe Grüße, Jens, und viel Spaß mit den weiteren Berichten. Maria