175. Tag (on trail) Mi 07.10.2015
Der Wind hat uns nicht weggeweht, es ist angenehm ‚warm‘ und die Socken sind über Nacht getrocknet.
Heute dürften die Füße trocken bleiben und es müssten mehr Meilen möglich sein, denn wir werden ins Tal absteigen und vor uns sehe ich momentan keinen Schnee. Gut so!
Entlang des Dearborn River werfen wir immer wieder einen Blick ins kristallklare Wasser. Schwimmt da vielleicht unser Mittag- oder Abendessen? Nein, leider nicht.
Ein Schmetterling leistet uns, während einer Pause am Fluß, Gesellschaft,
lässt sich dann auf meinem Rucksack nieder und anschließend ein Stück mitnehmen.
Warum nicht?! Er fällt ja unter die Kategorie ‚ultralight‘ und wer weiss, vielleicht hilft er mir ja mit ein paar Flügelschlägen meine Last zu tragen.
Am frühen Nachmittag verlassen wir den Dearborn River und laufen statt dessen den Welcome Creek,
etwas später den Straight Creek entlang. Der Himmel zieht zu, alles färbt sich grau, passend zur wenig attraktiven Umgebung mit kahlen Hängen und Baumstumpfresten, Folgen eines Waldbrandes vergangener Jahre. Von wegen ‚Welcome Creek‘!
Die Füße tun mir bereits seit dem Mittag weh (Schuhe sind bald durch und federn nicht mehr gut), doch wir müssen noch ein wenig weiter, unsere geplanten 20 Meilen ‚voll machen‘.
Noch ein Anstieg heute und ein gutes Stück hinunter ins Tal, dann sollte das Tagespensum geschafft sein.
Da ich ein gutes Stück hinter Boston Bones herlaufe, verpasse ich leider die Grizzly Dame mit ihren beiden Jungtieren, die, von Boston Bones aufgeschreckt, sofort das Weite suchen. Wir gehen noch ein Stück weiter, um das Feld den Bären zu überlassen.
Es beginnt zu regnen. Nicht stark. Hoffentlich bedeutet dies nicht Schnee im Glacier National Park!
Bis morgen!
Eure Dr. Hikinstein
Nachtrag: Pfefferspray ist sehr effektiv, wie wir heute am eigenen Leib erleben durften. Und man sollte wirklich sehr vorsichtig mit den Sprühflaschen umgehen!
Obwohl noch gesichert, hat sich ein winzig kleiner Sprühstoß im Zelt entladen, als Boston Bones den Spray dort deponiert. Diese winzig kleine Menge war ausreichend, uns einige Minuten husten zu lassen… und ich war noch nicht einmal im Zelt!!! Noch mitten in der Nacht konnte ich ein leichtes Brennen auf den Lippen verspüren.
Maximaltemperatur 20 Grad Celsius
Nachts 6 Grad Celsius
Maximalhöhe 2306
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