167. Tag (on trail) Di 29.09.2015
Wir ziehen los, mit ganz großen Schritten… Richtung Lincoln.
Race hat dort ein Ferienhaus, dass er uns, falls es frei ist, zur Verfügung stellen wollte.
Derart angespornt, ein gemütliches Heim vor Augen, meistern wir einen Anstieg nach dem anderen.
Nicht mühelos! Für die Anstrengung werden wir aber mit tollen Aussichten belohnt.
In der Ferne sehen wir endlich mal wieder ‚richtige‘ Berge. Und sie sind NICHT schneebedeckt. Hurra! Wir hatten die letzten Tage derart Glück mit dem Wetter. Von den kühlen Nächten abgesehen hatten wir nahezu sommerliche Temperaturen. Auf den Graten, weht ein starker, frischer Wind, der mich immer wieder ‚aus der Bahn‘ wirft.
Tatsächlich gibt es noch immer hier und da ein paar wackere Blumen, die ihre Köpfchen der schwächer werdenden Sonne entgegenstrecken.
Wir spornen uns gegenseitig an, eine Strasse zu erreichen die hinunter Richtung Lincoln führt.
Vielleicht kann uns ein Wagen mitnehmen und wir kommen heute schon am Ziel an?! Vielleicht hat Race, den wir vor Tagen erfolglos versucht hatten zu erreichen, mittlerweile unsere Nachrichten erhalten und wartet dort auf uns?! Vielleicht, vielleicht, vielleicht…
Doch die Straße ist keine große, viel benutzte Straße. Eher eine Art Wirtschaftsweg entlang eines Baches.
Unsere Enttäuschung ist riesig, als wir um die letzte Kurve biegen und anstatt der erwarteten ‚Zivilisation‘ nur diesen Waldweg vorfinden. Erschöpft lassen wir uns auf den Boden plumpsen und versuchen die Enttäuschung nicht am jeweils anderen auszulassen, was in Ermangelung geeigneter ‚Frust-Ablass-Objekte‘ etwas Willenskraft abverlangt.
Da wir kein Wasser mehr haben entschließen wir uns trotz allem den Wirtschaftsweg hinab zu laufen und unser Nachtlager ein paar Meilen später aufzuschlagen.
Dann werden wir eben erst morgen Lincoln erreichen!
Wir planen dort ein paar Tage zu bleiben um den letzten Abschnitt des CDTs vorzubereiten.
Ja, es ist leider nicht mehr weit bis Canada und bis zum Ende unseres Abenteuers!!!
Nur noch knapp 300 Meilen, einige Waldbrände und ein möglicher Wintereinbruch liegen zwischen uns und Waterton (Alberta, Canada). Einige ‚Versorgungsstationen‘ haben bereits auf ‚Winter‘ umgestellt oder sind geschlossen. Wir reisen nun außerhalb der Saison und haben nicht mehr die ‚volle Auswahl‘.
Spannend wird es deswegen auch wie wir Waterton nach Abschluss des Weges verlassen können. Alle Shuttelservice sind nun geschlossen, ebenso einige der Grenzübertrittstellen von Canada zurück in die USA. Aber wir werden unseren Weg schon finden!
Wehmütige Grüße
Eure Maria
Maximaltemperatur 26 Grad Celsius
Nachts 4 Grad Celsius
Maximalhöhe 2469
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Wo ein Weg zu Ende ist, beginnt ein Nächster. Halt Augen und Ohren offen, noch ist es nicht vorbei. Grüsse auch an B.B.
Wird gemacht!