54. Tag (on trail) Mo 08.06.2015
Gegen Mittag, ich musste erst noch einige organisatorische Dinge erledigen (Probleme bei der Bestellung von Eisaxt und Schneeschuhen), kann es endlich losgehen. Auf nach Colorado, auf in die Berge, auf in den Schnee!
Wieder ist es Ralf, der mich und Boston Bones hoch zum Cumbres Pass fährt.
Von dort aus geht es mit gemischten Gefühlen auf den Trail.
Boston Bones hat bereits Schneeschuhe und Eisaxt, ich bin diesbezüglich blank. Die ‚Ware‘ erhalte ich hoffentlich bei meinem nächsten ‚Town-Stopp‘ in Creede. Die Sendung nach Chama hat leider nicht schnell genug geklappt und ich will nicht noch mehr Tage dort abhängen und warten müssen.
Am heutigen Tag treffen wir auf keine größeren, nicht zu bewältigenden Schneemengen. Immer wieder sind kleinere Schneefelder zu queren, aber wir sinken nur ab und an in den Schnee ein.
Sich daraus zu befreien und sich weiter durch den weichen Schnee voran arbeiten zu müssen ist auf die Dauer recht anstrengend. Das Gefährliche am Einbrechen in den Schnee ist, dass man nie weiß was darunter liegt. Leicht kann man sich an einem verborgenen Ast oder Stein verletzen oder schlimmsten Falls die Gräten brechen.
Schön, jemanden dabei zu haben, der einem notfalls raus- und weiterhelfen kann, erst recht wenn es sich um Boston Bones handelt, der daneben noch mit reichlich Humor aufwarten kann und nicht zur Klasse der Nörgler gehört.
So sind auch die schwierigeren Passagen ohne Jammern und Klagen an uns vorüber gegangen. Klasse!
Selbst eine mindestens halbstündige ‚Kreiswanderung‘, an der ich nicht ganz unschuldig war ;-), hat ihn nicht aus der Ruhe bringen können.
Aus der Ruhe gebracht haben wir dagegen einen stattlichen Schwarzbären, der auf seiner Flucht in knapp zwanzig Metern Entfernung an uns vorbei galoppiert ist. Schön war er. Dick, glänzendes schwarzes Fell mit roten Haarspitzen. Nur eben zu schnell um abgelichtet zu werden.
Mal sehen ob der Trail morgen schwieriger wird. Bis jetzt ist er jedenfalls gut zu bewältigen.
Liebe Grüße an Euch alle
Eure Maria
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