53. Tag (on trail +Chama) So 07.06.2015
Der Sonnenaufgang – auch wenn er noch so schön ist – verspricht Regen.
Egal, das bin ich ja mittlerweile gewohnt.
Gleich nach den ersten Schritten finde ich frische Fußabdrücke von Hirschen und kurz darauf sehe ich drei Hirschkühe vor mir weidend. Ich bleibe stehen, zücke den Foto und warte einfach ab. Sie nehmen mich offensichtlich nicht wahr, denn eines der Tiere kommt während des äsens immer näher.
Nach ca. fünf Minuten zieht dann doch der Hikerduft in die geblähten Nüstern und auf geht’s im halsbrecherischen Galopp den Hang hinunter.
Alsbald setzt das erste Gewitter ein. Das erste von sechs Gewittern in einem Zeitraum von sechs Stunden!!!
Dazwischen strahlender Sonnenschein.
Trotz Regen und Graupel ist es wunderschön.
Ich bin allein auf dem Trail. Kein anderer Hiker weit und breit. Dafür jede Menge Hirsche – ich entdecke sogar ein Hirschkalb – und Rehe. Offensichtlich rechnen sie bei diesem Wetter nicht mit dem Auftauchen von Menschen.
In den Regenpausen, wenn die Sonne durch die Wolken bricht, erwärmt sich der Boden und Dampfschwaden steigen von der feuchten Erde und von den wenigen Schneeresten auf.
Gegen Mittag erreiche ich den Highway und trampe zurück nach Chama. Wie schön, Race und Boston Bones sind noch da. Allerdings ‚jucken‘ Race die Füße und er bricht wenig später auf, um auf einer niedriger gelegenen Alternativroute weiter nach Norden zu wandern.
Boston Bones und ich entschließen uns, uns morgen, Schnee hin oder her, trotz etlicher Warnungen (Lawinen, Schlammlawinen, weicher Schnee indem man ständig einsinkt,…), erst einmal selbst ein Bild vom Trail zu machen. Das wollen wir doch erst mal sehen!
Bis bald! Dann aus Colorado. 🙂
Eure Dr. Hikinstein
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