28. Tag (on trail) Mi 13.05.2015
Heute gab’s die Entschädigung für gestern! Und zwar reichlich.
Geregnet hat es tatsächlich noch die ganze Nacht. Morgens also das Zelt nass eingepackt, in nasse Schuhe und Hosen geschlüpft und los.
Noch ein wenig an der Schlammstraße entlang geschlittert und dann endlich wieder trockener Trail.
Als die Sonne (es hat den ganzen Tag NICHT geregnet!) hoch genug steht packe ich alles, was klamm und feucht ist, zum trocknen auf die Leine, rühre mir einen kalten Kartoffelbrei an und warte.
Weiter geht’s auf einem Plateau (auf ca. 2400 Meter Höhe) von dem aus sich immer wieder kurze Einblicke hinab auf die weite Ebene bieten. Aufgrund der exponierten Lage sind hier oben einzelne Wäldchen abgebrannt (Blitzschlag) oder vom Sturm niedergemäht.
Dann der Abstieg ins Tal. Ab hier ist die Strecke ein wahrer Augenöffner. Ich kann mich gar nicht genug satt sehen. Ein wahnsinns Weitblick über Canyon, einzelne Berge, schroffe, steile Felsenklippen, in der Ferne ein schneebedeckter Berg… und eine neue Echsenart. Aber seht selbst.
Unten angekommen (jetzt auf knapp 1900 Metern) quere ich das Tal, vorbei an ein, zwei Bergen, die ich vorher noch von oben gesehen habe. Wasser finde ich leider kein allzu gutes. Die angekündigte Quelle am Cerro Del Ojo Frio (Berg) ist total verdreckt, so dass ich mich lieber aus einer schlammigen Pfütze bediene. Kurz darauf finde ich einen kleinen See (wie kommt denn der da hin?). Das Wasser ist weniger trüb, schmeckt aber komisch.
Nach einer schlammigen Flußüberquerung des Arroyo Chico am Abend
geht’s auf der anderen Seite des Tales wieder nach oben.
Fast trete ich auf eine Klapperschlange, die die letzten Sonnenstrahlen des Tages geniesst und gar nicht daran denkt, mich durch klappern zu warnen. Sie scheint mir sehr träge, reagiert kaum auf mich. Ich denke sie steht kurz vor der Häutung. Die Augen sind trübe und das Schuppenkleid sieht auch sehr matt aus. Auch wenn sie nicht sonderlich droht mache ich trotzdem einen großen Bogen um sie.
So weit mein Tag. Ein Camp mit Aussicht, jede Menge tolle Eindrücke und Bilder… nur das Wasser ist immer noch trübe und schmeckt, auch mit Multivitamintabletten aufgepeppt, nicht.
Vielleicht finde ich morgen was Besseres.
Ciao, Eure Maria.
P.S.: Heute keine Menschenseele gesehen.
Nachts 7 Grad Celsius
Maximaltemperatur 44 Grad Celsius
Liebe Maria,
Google hat mich vor einer Woche zu dir geführt und seit dem habe ich deinen Blog verschlungen. Erst folgte ich dir auf dem PCT und nun quasi live auf dem CDT. Ich bin wirklich schwer beeindruckt von dir! Deine Berichte und die Bilder (!!!) machen Fernweh und wecken den Drang es selbst mal zu probieren!
Mich würde ja total interessieren wie viele Meilen du bereits zurückgelegt hast! Ich fand das bei deinen PCT Berichten immer unheimlich spannend!
Ich wünsche dir weiterhin viel Durchhaltevermögen und eine unvergessliche Zeit. Ich werde dir im Geiste folgen!
Viele Grüße aus Freiburg!
Sabrina
Ich bin mir ehrlich gesagt mit den Distanzen nicht sicher. Mein GPS zeichnet leider nicht immer korrekt auf. Mal sehen
Ich trinke gerade einen Kaffee und würde für mein Leben gerne mit der Schlammbrühe tauschen.
Soll ich Dir etwa ein Pröbchen schicken? 😉
… und zum Frühstück kalt angerühten Kaffee!?
Kaffee?! Iiieehhh, wer trinkt den so was?
auf den kalt gerührten Kartoffelbrei habe ich gewartet 🙂 LEEECKER
Sehr schmackhaft, superb, erstklassig. Kann mir nichts besseres vorstellen. 😉
Mal wieder fantastische Fotos!!!
Und es kommen noch mehr… so weit das Internet mitmacht.