nachtrag: tag 166 17.09.12

nur 6,5 meilen, die letzten schritte, mit leichten rucksäcken! alles hat gehalten, obwohl gerade in den letzten tagen mehr und mehr der ausrüstungsgegenstände verschleisserscheinungen zeigten: die reissverschlüsse meines zeltchen lassen sich, wenn überhaupt, nur noch mit gutem zureden schliessen. waren sie dann einmal geschlossen, wagte ich es nicht mehr sie wieder zu öffnen. da das beamen immer noch nicht erfunden wurde, geriet ich deshalb nachts wieder und wieder in eine zwickmühle. die blase platzen lassen oder sich, bei eisigen temperaturen, auf einen stundenlangen kampf mit diesen stark bezahnten ungeheuern einlassen? überhaupt schien es sich um eine reißverschluß-verschwörung zu handeln. hose, zelt, kamera-tasche… alle beinahe gleichzeitig defekt. die schuhe sind natürlich ebenfalls an ihre grenzen gestoßen.

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wie oft haben wir uns , unser equipment beschwörend, in den letzten tagen sagen hören: nur noch 6…5… 4…3…2…tage durchhalten, bitte, bitte!!! und alles hat gehalten! einschliesslich des wetters. und so ging es im sonnenschein richtung grenze.

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und dann… ein bär! dick, fett, schwarz-glänzendes fell, wunderschön! ein prächtiges tier, das sozusagen auf zuruf aus den büschen (beeren) brach. witze reissend, über die verpassten chancen all die tiere live zu sehen, die uns ständig versprochen waren, forderte ich jordan auf, für ein video der letzten meile die soundeffekte zu übernehmen und einen bär zu immitieren. gesagt, getan… und – ungelogen!!! – wenige sekunden nach dem sein ruf verklungen war, tauchte der bär auf (schwarzer punkt auf dem foto!!! 🙂 ).

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mit dem handy konnte ich leider keine bessere aufnahme erzielen, aber mit der kamera hab‘ ich ganz nette bilder geschossen ( wird nachgeliefert). was für ein gefühl, was für ein schönes abschiedsgeschenk! und dann war sie plötzlich da…die grenze. eine ca. 10 m breite schneiße im wald, zwischen den usa und canada.

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das monument selber hat mich eher enttäuscht. ich dachte es sei grösser, höher, spektakulärer. auf den fotos anderer hiker sah es viel, viel imposanter aus. der platz selbst war sehr klein, im schatten der bäume und vom ‚müll‘ der hiker verdreckt. sogar als toilette wurde der platz missbraucht! na ja! das ist nicht so schön. wir haben uns dann ins register eingetragen. auch hier habe ich mich geärgert, weil die ersten eintragungen fehlten und ich so nicht sehen konnte, wann und ob all die bekannten und unbekannten hiker, die ich auf meinem weg getroffen hatte, angekommen sind. was ist mit kiwilegs, franz und greg, donkeyleg, lucky, wolfie, den georgia boys…. all den vielen hikern, deren name ich vergessen habe? das war nun wirklich die grösste enttäuschung!!! nach einer ausgiebigen fotosession und dem versuch das total verbogene monument 78 wieder zu schliessen, ging es weiter. eigentlich nur lächerliche 9 meilen nach canada hinein, nach manning park. doch dies waren die längsten 9 meilen! irgendwie war die luft raus und wir schleppten uns nur mühseelig weiter. aber wir es dann doch noch geschafft!!!

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