Das Problem mit dem Proviant!
Nach dem ich gerade mein Zelt im Garten überprüft habe (es ist schon seit Tagen bei Regen, Wind und – leider nur sehr wenig – Schnee im Dauereinsatz) will ich jetzt mal kurz auf das Proviantproblem eingehen.
Um sich auf dem PCT mit Nahrungsmitteln oder Ausrüstungsgegenständen zu versorgen gibt es verschiedene Möglichkeiten.
1. Einkauf von Vorräten direkt auf dem Weg.
Vorteil: Man kann rasch und flexibel auf Veränderungen in der Ausrüstung reagieren und erhält auch frische Nahrungsmittel. Größere Supermärkte sind entsprechend preisgünstig.
Nachteil: Die Distanzen zwischen den einzelnen Einkaufsmöglichkeiten sind oft sehr groß, so daß Proviant für viele Tage getragen werden müsste. Oftmals handelt es sich nur um kleine Läden, die nicht über die geeigneten Nahrungsmittel (kalorioenreich, leicht, wenig Volumen) und Ausrüstung verfügen oder/ und die Ware überteuert anbieten. Weiterhin ist es sehr zeit- und energieaufwendig in den Ortschaften herumzulaufen und nach den passenden Lebensmitteln usw. zu suchen und diese dann tourgerecht zu ent- und verpacken.
2. Sich den Proviant zuschicken lassen
Viele ‚Hiker‘ kaufen bereits vor Tourbeginn für die gesamte Strecke ihre Vorräte ein und teilen diese auf einzelne Pakete auf, die sie sich dann von Angehörigen oder Freunden an die einzelnen ‚Versorgungspunkte‘ (z.B. Postämter, Läden, Hotels, Unterkünfte…) schicken lassen.
Vorteil: Man weiß genau was man bekommt und wann man es bekommt und hat die Sicherheit geeignete und preisgünstige Trekkingnahrung und Ausrüstung zu erhalten. Da man nicht suchen und einkaufen muss sondern direkt Zugriff auf Nachschub hat spart man jede Menge Zeit, die man dann zum ausruhen oder weiterlaufen nutzen kann.
Nachteil: Eventuell hat man sein Essen bald satt, wenn man nicht für entsprechende Abwechslung in den Paketen sorgt oder wenn man auf den Inhalt des jeweiligen Paketes eben in diesem Moment keinen Appetit hat. Die Versorgungspunkte bewahren die Pakete bis zu 30 Tage auf und schicken sie dann zurück. Sollte man zu spät das entsprechende Etappenziel erreichen hat man eben Pech. Man ist auf die Zuverlässigkeit seiner Freunde und des Paketlieferdienstes angewiesen. Das verschicken von Paketen kann je nach Lieferdienst auch recht teuer werden.
3. Die ‚Bouncing Box‘
…ist ein Paket, daß man sozusagen vor sich her schickt. D.h. in größeren Ortschaften, mit mehr Auswahl und günstigen Preisen, deckt man sich mit entsprechend vielen Vorräten ein, packt sie in sein Paket und schickt dieses an die Versorgungspunkte vor, an denen keine so günstigen Bedingungen vorherrschen. Dort kann man sich dann aus seiner ‚Bouncing Box‘ das Passende herausnehmen und sie dann zum Wiederauffüllen an die nächste größere Ortschaft schicken.
Vorteil: Geldersparnis durch das umgehen der teureren Orte. Nicht benötigte Ausrüstung kann per Paket vorgeschickt werden und verringert so das zu tragende Gewicht.
Nachteil: Kleines Risiko, daß das Paket nicht rechtzeitig (oder schlimmstenfalls gar nicht) ankommt und man darauf warten muss. Je nach dem, ob man einen Expressdienst in Anspruch nehmen muss oder nicht kann das verschicken des Paketes teuer werden. Zeitaufwendig.
4. Die ‚Hiker Boxes‘
An vielen ‚Versorgungspunkten‘ gibt es sogenannte Hiker-Boxes. In diesen kann man Ausrüstungsgegenstände oder Nahrungsmittel (die man nicht mehr braucht/ will) ablegen. Andere Hiker machen das selbe und es steht jedem offen auch Gegenstände aus diesen Boxen zu entnehmen.
Vorteil: Kostenloser Proviant. Abwechslungsreich und z.T. sehr originell
Nachteil: Keine Verlässlichkeit, ob auch etwas in den Boxen zu finden ist und wie alt bzw. in welchem Zustand die Nahrungsmittel sind.
So weit erst mal!
Leider kann ich mir aufgrund der Zollbestimmungen keine Lebensmittel aus Deutschland zuschicken lassen und werde deshalb auf die Bouncing-Box- Idee zurückgreifen müssen.
Mal sehen wie das klappt.
Na ja, das dachte ich mir schon, dass es nicht zur Selbstversorgung reicht. Aber wenn es wenigstens geeignet ist, dass Dir nicht ewig wiederkehrende Verpflegung irgendwann zum Hals raushängt (Stichwort Abwechslung), wäre das ja schon mal etwas.
So wie ich Maria kenne, nimmt sie es im Kampf um die Beeren mit den Bären auf – und wird gewinnen! 🙂
Wächst auf dem Weg auf manchen Etappen etwas essbares, sodass Du zumindest stellenweise etwas Abwechslung durch wildes Obst o.ä. hättest?
na ja, ich sag mal so: das ein oder andere beerchen werde ich wohl finden, aber sicher nicht in den mengen um eine mahlzeit zu ersetzen. mal schauen….